Sonntag, Dezember 31, 2006

Gebet zur heiligen Idda von Toggenburg

Sei gegrüßt, heilige Mutter Idda, du Trost der Betrübten und treue Fürbitterin für alle, die mit kindlichem Vertrauen zu dir ihre Zuflucht nehmen; sei gegrüßt.
Gott hat dich zu seiner Dienerin auserwählt und dich vor einem frühen und grausamen Tode bewahrt. Er hat in deinem Herzen seine Liebe entfacht und es mit Gnaden erfüllt, so daß du Abschied nahmest von der Welt und ihren Freuden und Bequemlichkeiten entsagtest. In strenger Buße und Selbsthingabe hast du dich ausschließlich Christus, deinem Herrn, zugewandt.
Ich bitte dich daher, erflehe mir wahre Selbsterkenntnis und demütige Reue über meine Sünden. Um der Liebe Jesu willen erflehe mir die Gnade der Geduld in allen Widerwärtigkeiten, die der Herr mir auferlegt.
Laß mich im wahren Glauben und in vollem Vertrauen auf die Liebe Gottes bis ans Ende meines Lebens ausharren, damit ich einst in die Zahl der Auserwählten aufgenommen werde und Gott ewig loben und preisen darf.
Allmächtiger, ewiger Gott! Du bist wunderbar und mächtig in deinen Heiligen. In der heiligen Idda hast du besonders wunderbare Dinge gewirkt. Wir bitten dich: Erwecke in unserem Herzen den Geist und den heiligen Eifer, in welchem die heilige Idda dir gedient hat, und laß uns ihre Fürbitte zum Wohl des Leibes und der Seele angedeihen. Durch Chritstus, unsern Herrn. Amen.

Samstag, Dezember 30, 2006

Wallfahrtskirche Heiligkreuz im Entlebuch

Heiligkreuz bei CH-6166 Haslen (Entlebuch), Wallfahrtskirche. - Von Schüpfheim aus führt ein Kreuzweg zu diesem Gnadenort.

Siehe dazu den sehr interessanten Beitrag:
Reliquien des Heiligen Kreuzes

Samstag, Dezember 23, 2006

Sankt Idda-Bruderschaft

Die heilige Idda wird von jeher im Kloster und in der Kirchgemeinde Fischingen verehrt. Sie hat ihre Grabstelle in der Klosterkirche Fischingen. Als Reklusin lebte sie in einer Klause an der Klosterkirche in der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert. Abt Christoph Brunner errichtete 1580 zu Ehren der heiligen Idda eine Bruderschaft, die in kurzer Zeit eine große Mitgliederzahl gewann.
Die Bruderschaft zu Ehren der heiligen Idda ist eine Gebetsgemeinschaft. Ihre Mitglieder verpflichten sich, in den täglichen Sorgen und Nöten des Lebens füreinander zu beten, der verstorbenen Mitglieder zu gedenken und um ein gutes Sterben zu bitten. Sie pilgern nach Möglichkeit gerne jährlich einmal zum Grab der Heiligen, sei es am 3. November, dem Festtag der Heiligen, oder am Bruderschaftsfest, das am Montag nach Mariä Geburt begangen wird. Jede Woche wird in Fischingen eine heilige Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft gelesen. Manche Pilger, die am Grabe der hl. Idda beten, erfahren Erhörung in ihren Anliegen. Das Pfarramt Fischingen bittet um Benachrichtigung bei Gebetserhörung und dankt für alle Mitteilungen.
Im Jahre 1977 wurde unter dem Schutz der heiligen Idda im alten Kloster Fischingen das klösterliche Leben wieder aufgenommen. Die Klostergemeinschaft ist gerne bereit, die Anliegen der Mitglieder der Iddabruderschaft mitzutragen und in ihr gemeinsames Beten einzuschließen.
Die Aufnahme in die Idda-Bruderschaft bringt keine finanziellen Verpflichtungen mit sich. Sie will eine Gemeinschaft des Gebetes und der persönlichen Lebensweihe sein. Zusammen mit der Klostergemeinschaft bitten wir um Gottes Huld und Erbarmen.
Anmeldungen für die Bruderschaft sind an das katholische Pfarramt, CH-8376 Fischingen, zu richten.

Samstag, Dezember 16, 2006

Unsere Liebe Frau im Stein - Mariastein

Gebet.

O, Maria im Stein, ich grüße dich in jener ehrwürdigen Felsengrotte, welche du zu deinem Gnadenthrone erwählt hast. In deinen mütterlichen Schoß schütte ich mein bekümmertes Herz aus. Ach wie viele Tränen der Hoffnung und des Trostes sind vor deinem Gnadenbilde schon geweint worden, und nicht eine fiel umsonst zur Erde. Liebe Mutter Gottes! Laß auch mir deine mächtige Fürbitte angedeihen, ziehe mich hin zur wahren Gottesliebe und bewahre mich vor allen Gefahren des Leibes und der Seele. Amen.

Mit kirchlicher Druckerlaubnis.

Notre-Dame de la Pierre - Mariastein

Venez, vous dont le pied heurte déjà la tombe,
A la Porte du Ciel offrir vos cheveux blancs,
Pour que vers son Jésus, charitable colombe,
Elle daigne, à son tour, guider vos pas tremblants.

Salut, ruisseau divin qui jaillis de la Pierre!
Salut, rochers bénis, Montagne de Sion,
D'où nous vient le secours, la force, la lumière,
Le repos, la santé, la résurrection!

Donnerstag, Dezember 14, 2006

Kloster und Wallfahrt Maria-Rickenbach

Glorreiche Jungfrau und Mutter! Trage unsere Anliegen und Gebete in das Heiligtum des göttlichen Herzens, wo jede Erhörung ist, und bringe die Erhörung uns mütterlich zurück. Gib Hilfe allen, die auf dich vertrauen; schenke Mitleid den Betrübten, tröste die Leidenden, stärke die Zagenden und führe die Irrenden zum Wege der Wahrheit. O sei und bleibe unsere Mutter im Leben und Sterben. Amen.

Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariats Köln.

Maria-Rickenbach - Wallfahrts- und Ferienort


Niederrickenbach 1167 m. Brisen mit Haldigrat und Gnadenbild Maria Rickenbach (aus dem 14. Jahrhundert)

Maria-Rickenbach - Wallfahrts- und Ferienort


Hotel Engel und Pilgerhaus, CH-6385 Niederrickenbach NW, Telefon (+41) (0)41 628 13 66.

Maria-Rickenbach - Wallfahrts- und Ferienort

Ein Hüterbub barg in der Höhle eines morschen Ahornstammes ein holzgeschnitztes Muttergottesbild, das er aus dem Bildersturm gerettet hatte. An dieser Stätte wurde um das Jahr 1550 eine Kapelle errichtet und später die Wallfahrtskirche Maria-Rickenbach gebaut. Während Jahrhunderten haben Pilger diesen Gnadenort aufgesucht, der am Hang unter den trutzigen Felsen der Musenalp in sonniger Landschaft der Innerschweizer Voralpen liegt.
Gute Unterkunft für alle Ansprüche und eine vorzügliche Gaststätte sorgen für das leibliche Wohl der Pilger und Wanderer und verbürgen den Feriengästen einen angenehmen und erholsamen Aufenthalt. Fernab vom Getöse des Verkehrs, auf der Höhe von 1176 m ü.M. inmitten von Wiesen, Wald und Alp, mit prachtvoller Aussicht auf die Berge, fühlt sich der Besucher und Erholungsbedürftige in idealer Umgebung am Ausgangspunkt weiter Bergwanderungen. Auskunft vom Hotel Pilgerhaus.
Ausführlichere Wallfahrtsgeschichte.

Maria-Rickenbach - Wallfahrts- und Ferienort


Maria Rickenbach (1167 m.ü.M.) Kloster mit Halle

Verein zur Verehrung der göttlichen Mutter Maria-Rickenbach

Ein Andachtsbildchen aus dem Jahre 1860 mit folgendem Text der Vereins-Satzungen:

1. Jedes Mitglied entrichtet 50 Rappen Eintrittsgeld.
2. Diese Entrittsgelder verwaltet der jeweilige Ortskaplan von Rickenbach und verwendet sie:
a. zum Aufbau und zur Verschönerung der neuen Wallfahrtskirche;
b. zur Verherrlichung des Gottesdienstes;
c. zur Bestreitung der Vereinskosten, Jahrzeit u. s. w.
Über diese Verwaltung soll dem Ortspfarrer von Stanz jährliche Rechnung abgelegt werden.
3. Für lebendige und abgestorbene Mitglieder wird in der Wallfahrskirche:
a. alle Frohnfasten eine hl. Messe appliziert;
b. alljährlich am ersten Montag nach Maria-Heimsuchung ein feierliches Jahrzeit mit vier hl. Messen gehalten;
c. alle Tage des ganzen Jahres während des Gottesdienstes 5 Vater Unser und Ave Maria gebetet.
5. Die verstorbenen Mitglieder werden, wenn das Vereins-Bildchen nach ihrem Absterben franko eingesendet wird, am nächstfolgenden Sonntag namentlich verkündet und für sie das öffentliche Gebet verrichtet.
Aufgerichtet und mit kirchlicher Genehmigung eingeführt im Jahre des Heiles 1860.

In den Verein ist aufgenommen worden:
P. Professor Beat Rohner ...

Mittwoch, Dezember 13, 2006

Unsere Liebe Frau von Niederrickenbach

Gebet zur Gnadenmutter

Glorreiche Jungfrau und Mutter!
Trage unsere Anliegen und Gebete in das Heiligtum des göttlichen Herzens, wo jede Erhörung ist, und bringe die Erhörung uns mütterlich zurück. Gib Hilfe allen, die auf dich vertrauen; schenke Mitleid den Betrübten, tröste die Leidenden, stärke die Zagenden und führe die Irrenden zum Wege der Wahrheit. O sei und bleibe unsere Mutter im Leben und Sterben. Amen.

Mit bischöflicher Erlaubnis.
Druck: Ars sacra, Josef Müller, München 13

Freitag, Dezember 01, 2006

Madonna-Statue in der Kolumbanskirche, Rorschach

Madonna-Statue in der Columbanskirche CH-9400 Rorschach (getriebene Handarbeit aus dem Jahre 1778, restauriert 1978)

Montag, November 27, 2006

Sonntag, November 19, 2006

Der Schweizer Psalm

Bild: Stellisee, Zermatt. (Siehe auch diese Aufnahme)

Trittst im Morgenrot daher, seh' ich dich im Strahlenmeer, Dich, du Hocherhabener, Herrlicher! Wenn der Alpen Firn sich rötet, betet, freie Schweizer, betet. : Eure fromme Seele ahnt : Gott im hehren Vaterland! Gott, den Herrn, im hehren Vaterland!
Kommst im Abendglühn daher, find' ich dich im Sternenheer, Dich, du Menschenfreundlicher, Liebender! In des Himmels lichten Räumen kann ich froh und selig träumen; : Denn die fromme Seele ahnt : Gott im hehren Vaterland! Gott, den Herrn, im hehren Vaterland!
Ziehst im Nebelflor daher, such' ich dich im Wolkenmeer, Dich, du Unergründlicher, Ewiger! Aus dem grauen Luftgebilde bricht die Sonne klar und milde, : Und die fromme Seele ahnt : Gott im hehren Vaterland! Gott, den Herrn, im hehren Vaterland!
Fährst im wilden Sturm daher, bist du selbst uns Hort und Wehr, Du, allmächtig Waltender, Rettender! In Gewitternacht und Grauen lasst uns kindlich ihm vertrauen! : Ja, die fromme Seele ahnt : Gott im hehren Vaterland! Gott, den Herrn, im hehren Vaterland! Posted by Picasa

Donnerstag, November 16, 2006

Das Heiligtum Unserer Lieben Frau "Zur hohen Stiege"



Tabblo: Der Kapellweg von Saas Grund nach Saas Fee

Digitalfotos von Heinz Hongler, 30. Oktober 2006 ... See my Tabblo>



Dieser Kapellenweg führt von Saas Grund hinauf nach Saas Fee. Auf einer Tafel am Beginn des Weges steht folgende Erklärung:

Wenn Sie diesen Weg benützen, erreichen Sie in 5 – 7 Minuten die Gnadenkapelle ‚Maria Geburt’ ‚Zur hohen Stiege’. Der Pilgerweg dahin führt tatsächlich über einen hohe Stiege aus dem Jahre 1704 mit 77 Monolithstaffeln. Es lohnt sich, eigens einen Blick auf die ‚Dachlandschaft’ der Kapelle zu werfen.

Bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts stand dort nur ein Bildstöcklein (‚Bildji’) mit wohl jener Marienstatue, die heute den Giebel des Hochaltars schmückt. 1687 errichtete der ‚Feer’ Steinmetz und Baumeister Anton Ruppen, wohl im Auftrag der Talpfarrei Saas, die noch erhaltenen erste Kapelle. Der hochbarocke Kultbau besticht nicht nur durch die Straffheit des Raumes, sondern auch durch die Art, wie er mit dem Felsen verschmilzt. Um die stets wachsende Zahl frommer Pilger zu fassen, fügte man 1747 eine geräumige Vorhalle in Gestalt einer ‚offenen’ Kapelle. Die hochbarocke Kapelle birgt bemerkenswerte Kunstwerke: einen prachtvollen Hochaltar (1695 – 1709), bei dem Putten eine schwere Bekrönung gleichsam als Baldachin über der ‚anmutigen Himmelskönigin’ halten – wohl das Werk eines italienischen Altmeisters; einen eigenartigen Seitenaltar aus Tuff (1698) von Anton Ruppen; ein monumentales Tafelbild des Weltgerichts (1725) von Johann Stephan Koller, Sitten.

Unterhalb der Gnadenkapelle säumen die 15 Kapellchen (1708 – 1711) in umgekehrter Reihenfolge den Weg bis hinunter in den Talgrund; in ihnen sind mit Skulpturen die ‚Geheimnisse’ des Psalters, d.h. der drei Rosenkränze dargestellt: des Glorreichen, des Schmerzhaften und des Freudenreichen Rosenkranzes. Der Anteil der Hochgebirgslandschaft mit ihren Urgesteinsbuckeln ist hier nicht weniger hoch zu veranschlagen als die aussagekräftigen Szenen des barocken geistlichen Spiels im Innern der Kapellen: ein ‚Sacro Monte’ im vollen Sinn des Wortes.


Digitalfotos von Heinz Hongler

Donnerstag, November 09, 2006

Das Gnadenbild im Frauenkloster St. Peter in Schwyz

Schwyz, St. Peter, Gnadenbild im Frauenkloster

Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau im Dominikanerinnenkloster St. Peter, Schwyz

Schwyz, St. Peter, Gnadenbild Unserer Lieben Frau

Das Hochaltargemälde im Kloster St. Peter, Schwyz

Zur Geschichte des Bildes

Der Ursprung des Bildes führt uns zurück in das im Jahre 1520 gegründete Dominikanerkloster in Soriano, Calabrien (Süditalien). Wie eine fromme, uralte Legende berichtet, wurde dem dortigen Klosterobern am 15. September 1530 durch Vermittlung der Allerseligsten Jungfrau Maria, der hohen Schutzfrau des Predigerordens, begleitet von der hl. Maria Magdalena und der hl. Katharina von Alexandrien, die beide von jeher im Orden hochverehrt wurden, ein Gemälde des hl. Ordensstifters Dominikus geschenkt. Dasselbe ward bald zum Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Verehrung des gläuigen Volkes, die durch zahllose kirchlich beglaubigte Wunder und Gebetserhörungen belohnt wurde. Dieselbe nahm einen neuen ungeahnten Aufschwung am 15. September 1870.
Am 12. November 1645 wurde eine sehr gute Kopie des genannten Gemäldes aus Soriano nach Schwyz überbracht, wo 3 Jahre vorher (10. August 1642) die jetzige Ordenskirche des Frauenklosters St. Peter eingeweiht worden war. Vorläufig fand das Bild im Schwesternchor Aufstellung. Aber nichtsdestoweniger entfaltete sich bald im Schwyzer Volke das Vertrauen zum hl. Dominikus, namentlich durch die Abhaltung der sog. 15 Dominikus-Dienstage.
Darum beauftragte im Jahre 1705 der damalige P. Spiritual des Klosters den in Schwayz ansässigen tüchtigen Maler Franz Theodor Kraus, unter Zugrundelegung der eingangs erwähnten Legende und im Anschluß an das im Schwesternchor aufgestellte Dominikusbild aus Soriano, ein großformatiges Hochaltarbild zu schaffen, das bis heute eine Zierde der Ordenskirche bildet.

Gebete zu Ehren des Hl. Dominikus

1. Glorreicher heiliger Vater Dominikus, Vorbild der Buße und Keuschheit! Du hast deinen unschuldigen Leib durch Abtötungen, Fasten und Nachtwachen in Schranken gehalten und die Lilie deiner Jungfräulichkeit unversehrt bewahrt. Erlange uns die Gnade, daß wir die Tugend der Buße hochherzig üben und die Reinheit der Seele und des Leibes makellos bwahren.
Vater unser... Gegrüßt seist Du... Ehre sei...

2. Großer heiliger Vater Dominikus! Entzündet vom Feuer der göttlichen Liebe, hast du deine Wonne im Gebete und in der innigsten Vereinigung mit Gott gefunden. Erflehe uns die Treue im täglichen Gebete, eine glühende Liebe zu Gott und die Gnade, die göttlichen Gebote immer besser zu erfüllen.
Vater unser... Gegrüßt seist Du... Ehre sei...

3. Glorreicher heiliger Vater Dominikus! Erfüllt von Eifer für das Heil der Seelen, hast du die Wahrheit des Evangeliums unablässig verkündet und den Orden der Predigerbrüder gegründet, um die Bekehrung der Ungläubigen und Sünder zu befördern. Bitte Gott für uns, daß er uns die Gnade verleihe, alle unsere Brüder aufrichtig zu lieben und ihnen mit unseren Gebeten und guten Werken zu helfen, daß sie die heiligmachende Gnade und das ewige Heil erlangen.
Vater unser... Gegrüßt seist Du... Ehre sei...

Bitte für uns, heiliger Dominkus.
Auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten. Verleihe uns, allmächtiger Gott, daß wir, die wir unter der Last unserer Sünden erliegen, durch die Fürbitte des heiligen Dominikus, Deines Bekenners, aufgerichtet werden. Durch Christum unsern Herrn. Amen.

Ablässe. 300 Tage, so oft man diese Gebete verrichtet. - Vollkommener Ablaß, einmal im Monat, wenn man dieselben täglich verrichtet. Bedingung: Beicht, Kommunion, Kirchenbesuch und dabei Gebet nach der Meinung des Papstes. (Enchiridion Indug. N. 542).

Die fünfzehn Dienstage zu Ehren des Hl. Dominikus

Alle Gläubigen, die an den 15 Dienstagen, welche dem Feste des hl. Dominikus (4. August) vorangehen, der Betrachtung obliegen oder Gebete zu Ehren des Heiligen verrichten, können an jedem dieser Tage einen vollkommenen Ablaß unter den gewöhnlichen Bedingungen gewinnen. (Enchiridion Indulg. N. 541.)

Mit kirchlicher Druckerlaubnis (Laudare - Benedicere - Praedicare)

Mittwoch, November 08, 2006

Niklaus Wolf von Rippertschwand

Niklaus Wolf von Rippertschwand. Vergrößerte Miniatur aus dem Kapuzinermuseum Sursee, Katholisches Pfarramt, CH-6206 Neuenkirch/LU.

Niklaus Wolf wurde am 1. Mai 1756 auf dem Bauernhof Rippertschwand, Neuenkirch, Kanton Luzern, geboren. Er war ein frommer, tüchtiger Bauer. Bei seinen Mitbürgern stand er in großem Ansehen, so daß sie ihn zum Mitglied des Großen Rates und zum Ortsvorsteher wählten. Er war aber auch ein großer Beter und hat durch sein vertrauensvolles, wundertätiges Gebet vielen Kranken Heilung gebracht. Das gläubige Volk verehrt ihn wie einen Vater. Täglich oblag er mehrere Stunden dem Gebete und gründete die Gebetsgemeinschaft zur Erhaltung und Belebung des Glaubens, die er "Gebetsarmee" nannte. Er starb am 18. September 1832 und wurde in Neuenkirch begraben. Am 25. März (!) 1952 wurden seine Gebeine ausgegraben und am 25. Juni unter großer Beteiligung der Geistlichkeit und des Volkes in einem Ehrengrab in der Unterkirche feierlich beigesetzt.

GEBET

Allmächtiger, ewiger Gott, Du hast dem Diener Gottes Niklaus Wolf ein großes Vertrauen auf Deine Vorsehung geschenkt und ihn durch das vertrauensvolle Gebet im Namen Jesu vielen Kranken Heilung bringen lassen. Wir bitten Dich, laß ihn zur Ehre der Altäre gelangen, damit wir mit neuem Vertrauen auf seine Fürbitte hoffen und seinem Eifer nachfolgen. Amen.

Gebetserhörungen sind an das Pfarramt Neuekirch LU zu melden.
Mit kirchlicher Druckerlaubnis. (Im Namen Jesu)

Siehe auch diese ausführliche Lebensbeschreibung!

Gebet zu Maria zum Schnee auf Rigi-Klösterli - aus der Kirche Maria zum Schnee in Rom

Sei gegrüßt, o erlauchteste Königin des Friedens, heiligste Mutter Gottes! Durch das heiligste Herz Jesu, deines Sohnes, des Friedensfürsten, bewirke, daß sein Zorn sich besänftige, und daß Er über uns herrsche im Frieden.
Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria, wie es noch niemals gehört wurde, daß jemand, der um deine Fürbitte flehte, von dir sei verlassen worden. Von solchem Vertrauen beseelt, komme auch ich zu dir. O Mutter des ewigen Wortes, verschmähe doch nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich, - o milde, o süße Jungfrau Maria!

Ablaß von 300 Tagen, so o ft man dieses Gebet mit reumütigem Herzen und andächtig verrichtet. Vollkommener Ablaß, wenn man es während eines Monats wenigstens einmal täglich betet, an einem beliebigen Tage beichtet, kommuniziert, eine Kirche besucht und dort eine Zeit lang nach derMeinung S. Heiligkeit betet. (P. Pius IX., 23. Sept. 1846.)
Papst Pius VI. gewährte den 18. Juni 1789 einen vollkommenen Ablaß unter den gewöhnlichen Bedingungen, so oft man zu dieser Kapelle in Rigi-Klösterli wallfahrtet.

Mit Erlaubnis des hochw. Herrn Bischfos v. Chur.

Maria zum Schnee - Rigi-Klösterli

Die Königin der Schweizerberge
Heißt "Rigi" und ist weltbekannt.
An deren Halde liegt ein Kirchlein,
Maria zum Schnee wird es genannt.

Das "Klösterli" liegt eingebettet
In einer Mulde, waldumkränzt.
Es winket traulich und sein Türmchen
Im ersten Sonnenscheine glänzt.

Dies Wallfahrtskirchlein, goldgeschmücket,
Ist Zufluchtsort für Menschenleid.
Denn hier fand manch bedrängte Seele
Die Seelenruh' und Herzensfreud'.

Kaum hast das Kirchlein du betreten,
So überkommt dich stille Weih'.
Das Gnadenbild scheint dir verkläret
Und sagt dir mild: "Ich bleib dir treu".

Maria lieben und verehren
Kannst du hier kindlich fromme tun.
Das "Klösterli" hilft beten, segnen
Als Muttergottesheiligtum.

O könnte dieses Kirchlein sprechen
Von Menschenkummer, größter Not.
Du würdest lauschen, bitten, danken,
Zur Mutter hehr, an diesem Ort.

Hier knien Älpler, Bergler, Städter,
Selbst Würdenträger findest hier.
Sie wissen, daß seit alten Zeiten
Die Gnaden flossen für und für.

Dies Heiligtum ist nie verlassen,
Von Ordensmännern ist's betreut.
Ihr Tagwerk gilt den Pilgersorgen
Sie haben sich dafür geweiht.

Du traulich liebe Wallfahrts-Stätte
Auf Rigis Höh'n, leucht' uns voran;
In diesem schweren Zeitensturme
Laß schreiten uns auf guter Bahn.

Du Kirchlein lieb, laß immer läuten
Dein Betglöcklein vom Berg ins Tal.
Grüß uns die liebe Himmelsmutter
Im herrlich schönen Himmelssaal.

Sag ihr, daß einst in letzter Stunde
Sie hilfreich möge steh'n uns bei.
Auf daß nach gutem Todeskampfe
Das ew'ge Glück uns GOTT verleih'.

Montag, November 06, 2006

Immaculau Cor de Maria, roga per nus!

Glorificau seigi, adina e dapertut il sontgissim Cor de Jesus et igl immaculau Cor de Maria. Amen.
(Mintga gada 100 dis perdun.)
Immaculau Cor de Maria, roga per nus!
(Mintga gada 100 dis perdun.)
Dulsch Cor de Maria! Seigies miu salvamen!
(Mintga gada 300 dis perdun. - Mintga meins perdun cumplein.)
Cara Nossa Duna dil sontgissim Cor, roga per nus!
(Mintga gada 100 dis perdun.)
Benedida seigi la sontga ed immaculata conceptziun della beatissima purschalla Maria.
(Mintga gada 100 dis perdun.)

Act de carezia e veneraziun encunter la s. Crusch

O crusch adorabla de miu Salvader, jeu salidel tei cun respect e carezia perquei che ti, meritas il respect e la carezia dil tschiel e della tiara. O che tia dignitat ei pauc enconoschenta; ti eis il ligiom, che tegns ligiaus Dieus cull' olma, e l'olma cun Diu; ti eis il port dil salid e la speronza e confidonza dellas olmas humiliteivlas, che enqueran de vegnir sprezadas e humiliadas; perquei che ti o miu Diu, has elegiu il sprez e la humiliaziun ed eras disponius de suffrir tuttas sorts affrunts ed ingiurias per ils puccaus dils carstgeuns ed il salid dellas olmas. O miu adurabel Jesus! jeu embratschel tia sontga Crusch, jeu ritscheivel ella cun compleina resignaziun enten tias sontgas ordinaziuns; jeu strenschel ella encunter miu cor. Tia sontga ed adorabla veglia daventi sin tiara, sco en tschiel.

Oraziun tier Nossadunna per urbir ora ina beada mort

O Maria, concepida senza macla, roga per nus, che recurin tier tei. O refugi dils pucconts, Mumma dils moribunds, buca banduna nus sin l'ura de nossa mort, urbescha po ora a nus ina perfetga ricla, sincera dolur e remischun de nos puccaus, sco era la grazia, che nus pudeien retscheiver vengonzamein il ss. Sacrament digl altar e vegnir fortificai cul s. Jeli, sinaquei che nus daventeien vengonz de comparer segiramein avon il tron dil gest, mo era misericordeivel derschader Jesus Cristus, Niessegner e Salvader. Amen.
(100 dis p. ina ga per di 1856.)

1. Mumma della grazia, dellas dolurs e della misericordia, roga per nus.
(mintga ga 300 dis p. 1908.)
2. O Maria, nossa speronza, fai grazia cun nus.
(mintga ga 300 dis p. 1906.)
3. O Maria zun combriada, Mumma de tuts cristifideivels, roga per nus.
(mintga ga 300 dis p. 1906)

Imprimatur: Curiae, die 11. Martii 1913. Ordinariatus Curiensis.

Samstag, Oktober 28, 2006

Gnadenbild Maria Sonnenberg, Seelisberg

entstanden um 1360.

Foto Aschwanden - Verlag Pfarramt Seelisberg - Druck Huber Altdorf

Gebet um eine gesegnete Volksmission in Basel - 1945

Jesus, guter Hirt! Du hast in selbstloser Liebe für uns Dein Leben hingegeben. Du bist am Kreuz gestorben, um die Sündenschuld der Welt zu sühnen. Siehe, wir Katholiken von Basel stehen vor der hl. Volksmission, die unsere Pfarreien erneuern und uns den Weg zeigen soll zur eifrigen Erfüllung unserer Christenpflichten. Da wir aus eigener Kraft nichts vermögen, flehen wir zu Dir, Heiliger Geist, dem Spender aller guten Gaben: Gib uns die Gnade, Deinem Rue zu folgen, selber eifrig mitzumachen und auch andere dazu anzuleiten.
Insbesondere flehen wir zu Dir, Du mögest als guter Hirt jene Brüder und Schwestern zurückführen, die auf Irrwege gegangen sind. Wir empfehlen Dir ganz besonders jene Katholiken, die seit langem keine Osterpflicht erfüllt haben, mach' aus Ihnen wieder lebendige Glieder Deines Reiches auf Erden! Wir empfehlen Dir jene, die in unchristicher Ehe leben. Gib Ihnen Mut und Kraft, daß sie ihre Ehe nach den Gesetzen Gottes und der Kirche abschließen und ihre Kinder zu treuen Katholiken erziehen. Wir empfehlen Dir alle jene, die, einst wiedergeboren aus dem Wasser und dem heiligen Geiste, den Glauben der Kindheit verloren haben. Führe sie als guter Hirte zurück zur Wahrheit, und verzeih' ihnen ihre Schuld.
Heilige Gottesmutter Maria! Unsere Vorfahren haben am Münster und am Spalentor Dein Bild verehrt. Verlasse uns nicht in diesen unruhigen Zeiten. Hilf uns beten für eine christliche Erneuerung in der Volksmission! Sei Du allezeit unsere hehre Patronin, unsere Mutter! Erhalte die eifrigen Katholiken in ihrer Treue. Bitte für alle armen Sünder, für die Irrgläubigen und Ungläubigen, daß sie sich zu Gott bekehren!
Heiliger Heinirch, Schutzpatron unserer Stadt, Du hast einst mitgeholfen beim Wiederaufbau unseres Münsters und unserer Stadt. Bitte für uns am Throne Gottes, daß durch die Volksmission die Stadt Basel geistig erneuert und zu einem wahrhaft christlichen Leben geführt werde. Amen.

Mit bischöflicher Genehmigung, Solothurn, 5. November 1945.

Mittwoch, September 20, 2006

Sei gepriesen, hoch erkiesen, o Maria, Jungfrau zart


Auf das Fest Mariä Empfängniß

1. Sei gepriesen, hoch erkiesen,
o Maria, Jungfrau zart,
weil du bist von edler Art,
weil die schönste du gewesen,
unter tausend auserlesen,
voll der Blumen wohlgepaart!

2. Welches Zeugniß, welch Ereigniß!
Ohne Sünd', von Makel rein,
Gottes Mutter bleibt allein;
Gott, der Alles wohl verwaltet,
dich, Maria, vorbehaltet,
daß du sündelos sollst sein.

3. Du vor Allen hast gefallen
Gott auf seinem höchsten Thron,
Jesu Christo, seinem Sohn,
daß du seine Mutter werden,
Ihn gebären sollst auf Erden,
Jungfrau bleiben dir zum Lohn.

4. Gottes Segen allerwegen
Jeder Sünder finden kann,
Wenn er ernstlich will daran;
Wenn er Gnad' und Huld begehret,
Deine Fürbitt' sie gewähret,
Ruft er dich, o Mutter! an.

5. Alle Frommen sollen kommen
Dir zu Lob in Ewigkeit,
Mutter der Barmherzigkeit!
In dem hohen Himmel oben,
Und auf Erden soll man loben
Deine schöne Reinigkeit.

6. Dir vertrauen, heißt wohl bauen!
Wer dich liebt mit Mund und Sinn,
Deine Hülf' ist ihm Gewinn!
Der dieß Loblied dir absinget,
Dessen Herz zu dir sich schwinget,
Mutter Gottes, bitt' für ihn!

Aus: Katholisches Gesangbuch mit einem Anhang von Gebeten zum Gebrauche bei dem öffentlichen Gottesdienste. Herausgegeben vom bischöflichen Ordinariate des Bisthums St. Gallen. St. Gallen. Verlag von A. J. Köppel. 1863

Dienstag, September 19, 2006

Schweizerische Katholische Abstinentenliga, Sarnen



Gebet

Mein Gott und Vater, um Dir meine Liebe zu beweisen, um Deine so vielfach veletzte Ehre wiederherzustellen und zum Heil der Seelen nehme ich mir fest vor, am heutigen Tag weder Wein noch Bier, noch sonst irgend ein berauschendes Getränk zu genießen. Diese Abtötung bringe ich Dir dar in Vereinigung mit dem Opfer Deines Sohnes Jesus Christus, welcher sich täglich zu Deiner Verherrlichung auf dem Altare aufopfert. Amen.

300 Tage Ablaß, einmal täglich (Pius X., 29. März 1904)


Prière

O Dieu, mon Père, pour vous témoigner mon amour, pour réparer votre honneur blessé, pour obtenir le salut des âmes, je me propose fermement de ne prendre aujourd'hui ni vin ni bière, ni aucune boisson enivrante. Je vous offre cette mortification en union avec le sacrifice de votre Fils Jésus Christ, qui chaque jour s'immole sur vos autels pour votre gloire. Ainsi soit-il.

Indulgence de 300 jours, une fois par jour (Pie X. 1904)


Preghiera

Dio e Padre mio, a mostrare il mio amore verso di Te, in riparazione del Tuo onore offeso, per ottenere la salute delle anime, fermamente propongo di non bere in questo giorno nè vino, nè birra, nè alcuna bevanda inebriante. Ti offro questa mortificazione in unione col Sacrificio di Gesù Cristo, Tuo Figlio, che s'immola quotidianamente sugli altari per la Tua gloria. Così sia.

Indulgenza di 300 giorni, una volta al giorno (Pio X. 1904)

Cum approbatione Episcopi Curiensis
Sekretariat der schweizerischen katholischen Abstinentenliga, Sarnen

Mittwoch, September 06, 2006

Franz-Xaver-Kongregation zur Bekehrung der Sünder, Hochdorf, Luzern

WEIHEGEBET

Heiliger und glorwürdiger Indianerapostel Franziskus Xaverius, ich N. N. erwähle dich heute, der du durch deine liebreiche Güte alle, die dich anrufen, an dich ziehst, zu meinem Beschützer und Fürsprecher und befehle in den Schoß deiner Liebe meinen Leib und meine Seele, alle meine Hoffnung und mein Trost, alle meine Angst und Mühseligkeit, mein Leben und das Ende meines Lebens. Ich bitte dich deshalb, nimm mich auf als dein Schutzkind und steh' mir bei in allen meinen Werken, auf daß sie nach dem Wohlgefallen Gottes verrichtet werden. Amen.

Mein Herr und Gott, ich liebe Dich,
Mit Kindesliebe beug' ich mich,
Die nichts verlangt, die nichts begehrt,
Die liebend nur den Vater ehrt:
Um Strafe nicht und nicht um Lohn:
Aus Liebe such' ich Deinen Thron.

Du trugst für mich die schwerste Schmach,
Bis Dir der Speer das Herz durchstach
Und hoch am Kreuz zur letzten Rast
Hast Du mich sterbend noch umfaßt,
Wie sollt ich Dich, der alles gab,
Nicht lieben, lieben bis ans Grab!

Wie Du mich liebtet bis zum Tod,
Durch alle Schmach und alle Not,
So lieb ich Dich in alle Zeit,
So lieb ich Dich, nur Dir geweiht:
Weil Du so groß und herrlich bist,
Weil Du die ewige Liebe bist. Amen.

Hl. Franz Xaver, + 1552

Freitag, August 25, 2006

Der Wallfahrtsort Hergiswald, Luzern - 2

Bruder Hans Wagner, erster Bewohner dieses Ortes

Im Jahre 1489 ließ sich in der Gegend des heutigen Hergiswaldes ein Laienbruder aus dem Karthäuserkloster Ittingen, worin er seit 1476, also 13 Jahre auferbaulich gelebt hatte, namens Johann Wagner, aus Riedlingen in Schwaben, als Einsiedler nieder. Seine Lebensgeschichte ist folgende:
Von seinen Kinder- und ersten Jugendjahren ist urkundlich nichts bekannt. Wohl mag schon in seiner ersten Jugendzeit in ihm der Wunsch erwacht sein, der Welt und ihren täuschenden Gütern zu entsagen und in einen hl. Orden zu treten, in welchem er nur Gott und seinem Seelenheile leben konnte. Unter den damaligen Orden zeichnete sich besonders jener der Karthäuser durch die Strenge seiner Ordensreglen, das fast beständige Stillschweigen und den Eifer im Dienste Gottes aus (Den damaligen Karthäusern war mit Ausnahme des wöchentlich einmaligen gemeinschaftlichen Spazierganges beständiges Schweigen auferlegt, welches nur durch das bekannte memento mori (Gedenke, daß du sterben mußt) unterbrochen wurde. Damit wollten sie büßen für so manches unnütze Wort, das da täglich gesprochen wird. Fleisch durften sie nie genießen. (Kuhn, Thurgov. sacr.). Deshalb bat er im Jahre 1476 beim Karthäuserkloster Ittingen im Thurgau um Aufnahme ins Noviziat, die ihm gewährt wurde, und nach gut bestandenem Probejahr wurde er als Laienbruder von den Ordensbrüdern dieses Klosters in ihren Ordensverband aufgenommen. Da lebte er nun mehrere Jahre ein gottgeweihtes, heiliges Leben, als durch notwendig gewordene Reparaturen und teilweise Umbauung des Klosters die bisherige Stille und Einsamkeit desselben auf längere Zeit unterbrochen wurde. Besonders die Laienbrüder mußten da durch Handarbeit oft ganze Tage mithelfen und wurden so von der Einsamkeit und dem gesuchten und gewohnten vertrauten Umgang mit Gott in Gebet und Betrachtung vielfach abgezogen. Solches behagte nun dem Bruder Johannes gar nicht, nicht aus Arbeitsscheue (Kuhn, Thurg. sacr.), sondern weil er bei dem Verkehr mit den andern Arbeitern die ersehnte Sammlung des Geistes nicht finden konnte. Daher erwachte in ihm die Sehnsucht nach einem eigentlichen Eremitenleben. Mit Bewilligung seiner Obern und des Papstes Innozenz VIII. (Bulle vom 16. Mai 1489) (Geschichtsfreund XXIII., 37.) verließ er in grauem Ordenskleide von grobem Tuche und den Bußgürtel um die Lenden, das Kloster, und nahm seinen Weg in das Innere der Schweiz. Von ferne winkten ihm die majestätischen Berge, jene alten und ehrwürdigen Zeiger der göttlichen Allmacht. An einem solchen Orte nun, wo die himmelanstrebenden Berge den Menschen ermahnen, Aug und Herz aufwärts zu richten und nach dem zu streben, was oben ist, an einem solchen Orte, am Abhange des Pilatusberges, zwei Stunden von Luzern entfernt, schlägt er in einer von Tannen und Gesträuchen umgebenen und von einem überhängenden Felsen bedeckten Höhle seine Wohnung auf. Diese Höhle befand sich, wie es in alten Urkunden heißt, "zwei bis drei Steinwürfe" südwestlich unterhalb der jetzigen Kirche und ist der Ort noch heute zu sehen; der überhängende Felsen jedoch wurde zur Zeit zum Baue der Kapelle benutzt. Bei der Höhle war und ist heute noch eine kleine Ebene, welche einige Schritte breit war, und eine Viertelstunde unterhalb rauschet durch ein tiefes, enges Tal der wilde Krienbach, in der Nähe der Höhle aber fließet eine frische Wasserquelle. Ohne alle häusliche Einrichtung, denn eine Felsenbank war sein Lager, verlebte er hier auf dieser romantisch-wilden Waldeshöhe seine seligsten Tage unter Fasten, Abtötung, Gebet und Betrachtung, und übte jetzt noch mehr als früher, was er unter der klösterlichen Zucht und Regel des strengen Karthäuserordens gelernt hatte. Er ging nie aus als an Sonn- und Feiertagen in den Gottesdienst nach Kriens, und um hie und da bei den umwohnenden Landleuten die notdürftigste Nahrung zu sammeln, die ihm mit Freuden gegeben wurde. Er sagte nichts woher er kam und noch weniger von seinen früheren Verhältnissen - er war der Bruder Johannes, ein heiligmäßiger Mann, das war alles, was man von ihm wußte. Doch sein Aufenthalt konnte nicht lange verborgen bleiben, man "merkte" (Balthasar, Hist.-top. M., Bd. IV.) ihm auf, wo er seine Wohnung hatte, ging ihm heimlich nach, fand seinen verborgenen Aufenthalt, und erhielt da von ihm manch heilsamen Rat und Trost. Nebstdem reutete Bruder Johann den Platz aus und baute, wie die Sage lautet, 1496 mit Hilfe der ihn besuchenden Landleute ein kleines Bethäuschen mit einem Altärchen darin. Es ist dies aber nur eine Sage und Vermutung und urkundlich nicht festgestellt. Nach und nach drang der Ruf von ihm bis in die Stadt Luzern; er erhielt jetzt auch von da öfters Besuche, die ihm zugleich Almosen und die nötigste Nahrung brachten, so daß er von nun an, um seine Nahrung zu suchen, sich nicht mehr von seinem Aufenthalte entfernen mußte, und so noch mehr dem Gebete und heiligen Betrachtungen obliegen konnte. Immer mehr in heilige Betrachtungen vertieft, war all seine Rede vom Salze der Weisheit gewürzt, und niemand ging von ihm, ohne für seine Seele einen bedeutenden Gewinn gezogen zu haben. Solchen Gewinn schätzte man damals, und war ihm dankbar dafür, besonders in der Stadt Luzern. Wie nämlich das gemütvolle Volk der Stadt Luzern von jeher bis auf den heutigen Tag sich durch Werke der Barmherzigkeit und der Religion und besondere Verehrung der seligsten Jungfrau Maria ausgezeichnet hat, so auch damals schon. So entschlossen sich einige der vornehmsten Geschlechter Luzerns, auf dem so romantisch gelegenen und zu stiller Andacht stimmenden Hergiswald zu Ehren unseres Erlösers Jesu Christi und der seligsten Jungfrau Maria eine Kapelle mit einem Altare zu erbauen, wozu sie am 15. Weinmonat 1501 von Herrn Hugo von Hohenlandenberg, Bischof von Konstanz, die kirchliche Erlaubnis erhielten. Vor allem aus beförderte und unterstützte der Schultheiß Jakob von Wyl und seine Gemahlin Anna von Wyl geb. Feer den Bau dieser ersten Kapelle, so daß diese zwei Eheleute, wie Murer (Helvetica sancta) sagt, für die ersten Stifter dieser Kapelle gehalten werden. Als weitere Stifter, Beförderer und Wohltäter dieser ersten Kapelle werden dann noch genannt: Ludwig Feer, Stadtschreiber, Junker Bramberg, nachmals ebenfalls Schultheiß, Johann Martin, Peter zu Käs und Junker Heinrich Rosenschilt (Cys. und Balthasar.), alle Bürger der Stadt Luzern. Gleichzeitig mit Erbauung der Kapelle wurde dem Hans Wagner eine Behausung erbaut (Jahrbuch für Schweizergeschichte I, S. 26 usw.). Im Jahre 1504 war der Bau der Kapelle vollendet, am 27. Juli verlieh der päpstliche Legat, Kardinal Raimund, 100 Tage Ablaß allen, welche diese Kapelle besuchen, und im August des gleichen Jahres wurde sie durch Balthasar, Bischof von Troja i. p. und Weihbischof von Konstanz, geweiht, "als er auch", wie die alten Urkunden sagen, "die Kapelle im Ranft in Unterwalden bei 'Bruder Klausen' und 'Ulrich' weihte". Immer mehr und mehr nahm nun die Andacht und Wallfahrt im Hergiswald zu, so daß wegen der Menge der Priester, die nach und nach immer zahlreicher dahin kamen, Messe zu lesen, die Herren Jakob Mangold, Niklaus Sidler, Junker Niklaus Cloos, sowie Frau Agnes Schüpf und Frau Barbara von Wyl mit bischöflicher Genehmigung ums Jahre 1510 beschlossen, zwei weitere Altäre in der Kapelle zu erbauen. Papst Julius II. erteilte im Frühjahre 1512 allen obigen und sonstigen Wohltätern dieser Kapelle durch einen Legaten, Kardinal Schinner, Bischof von Sitten, neuerdings Ablässe und hat man davon den Schluß gezogen, daß Kardinal Schinner ein besonderrer Gönner und Verehrer des Bruder Johann Wagner gewesen sei.
Hocherfreut über diese Kapelle, verdoppelte Bruder Johannes seinen Eifer im Dienste Gottes, brachte die meiste Zeit des Tages in der Kapelle zu und wohnte besonders der hl. Messe mit der Andacht eines Verklärten bei, versah auch einige Zeit die Stelle eines Sigristen auf musterhafte Weise, und handelte also auch da nach seinem Grundsatz: in allem, was man unternimmt, vollkommen zu sein. Als wahrer Diener Gottes, der nicht bloß Gott überalles, sondern auch den Nächsten liebte wie sich selbst, gedachte er in seinem Gebete nicht bloß seiner eigenen Seele, sondern auch der Seelen seiner Mitmenschen. Wenn der Wind den Klang der Glocken von den benachbarten Kirchen zu ihm trug, vereinigte er sein Gebet mit dem Gebete der Gläubigen für deren zeitliches und ewiges Wohlergehen, und wenn der Föhnwind über den unten liegenden See hinbrauste, lag er betend auf den Knien für die mit Todesgefahr kämpfenden Schiffer und empfahl die Seelen der allfällig Verunglückten der göttlichen Barmherzigkeit (Kuhn, Thur. sacr.). Nachdem er so 26 Jahre lang dieses Einsiedlerleben geführt, und nun sein baldiges Ende fühlte, ließ er sich von dem damaligen Pfarrherrn in Kriens die hl. Sterbesakramente reichen und starb dann, wie es in den Urkunden heißt, in Gegenwart einiger Landheute, die ihn besonders geliebt, im Rufe der Heiligkeit und im Alter von 60 Jahren. Er soll nach seinen, 100 Jahre später dem Grab enthobenen, und in ein neues Grab eingeschlossenen Gebeinen zu schließen, ein großer, starker und wohl auch sehr gesunder Mann gewesen sein, allein die außerordentliche Strenge seines aszetischen Lebens ließ ihn wohl kein höheres Alter erreichen. Der Tod war ihm ein Engel, der ihn von diesem Tränentale ins Land des längst ersehnten Paradieses, in die Arme seines Gottes und in die Gesellschaft von Gottes Engeln und Heiligen führte, am 19. Mai 1516. Erst jetzt fand man bei ihm die früher genannte päpstliche Bulle, und erfuhr erst jetzt aus derselben seine Herkunft, seinen Stand und Familiennamen. Sein durch vieles Fasten und strenge Bußwerke ganz abgemagerter, oder wie es in den alten Urkunden heißt, "ausgemergelter" (Cys., Balthasr, Murer.) Leib wurde vom Herrn Pfarrer in Kriens und den benachbarten Landleuten in einem von ihm selbst verordneten Grabe zur rechten Hand des Eingangs in die Kapelle zur Erde bestattet.

Der Wallfahrtsort Hergiswald, Luzern - 1

Der Name Herrgottswald
Einleitung und Einführung in die damalige Zeit

Der Wallfahrtsort Hergiswald liegt auf einer Bergesanhöhe am nordwestlichen Abhang des Pilatusberges, 2562 Fuss (793 m) über der Meeresfläche, 2 Stunden von der Stadt Luzern entfernt.
Ursprünglich hieß dieser Ort, ein Wald von einigen Stunden im Umfange, Herigerwald, dann Hergiswald und erhielt diesen Namen von einem Edlen Heriger, welcher Name ursprünglich zuerst im Jahre 845 vorkommt, aus welchem Jahre eine alte Urkunde meldet, daß Heriger seine Güter in Malters dem Stifte im Hof vergabte (Cys.; Balthasar, Hist.-top. Merkw. IV, 379, und Geschichtsfreund I, 157.)
Gehen wir noch einige Jahrhunderte weiter zurück, so läßt sich vom Herrgottswald der Ursprung wissenschaftlich-historisch wie folgt erklären.
Als am Ende des fünften Jahrhunderts (490-500) die Franken, die damals in der heutigen Schweiz ansäßigen Alemannen (im heutigen Kanton Luzern wohnten Alemannen) und Burgundionen, noch heidnische und halbwilde Völkerschaften, besiegt und unterjocht hatten, verteilten sie das eroberte Laynd samt dessen Bewohner unter sich. - Die Unterjochten wurden Leibeigene ohne Grundbesitz. So schied sich das sämtliche Volk in Freie, Abkömmlinge der Sieger, und in Leibeigene, die unterjochten Einwohner. Besonders die Anführer der Sieger, Edle (Ritter) genannt, erhielten von den fränkischen Königen oft große Ländereien, Güter, Höfe und Wälder als Eigentum zur Belohnung ihrer bewiesenen Tapferkeit und Tüchtigkeit. Die Wälder im Gebirge hießen meistens Hochwald; die Ländereien im Tale Allmend. Diese Edlen überließen dann die meisten dieser Höfe und Wälder wieder den Einwohnern als Lehen gegen einen Lehenzins. Auf solche Weise erhielt auch ein gewisser Heriger die heutige Gegend von Malters und den, wie es in den Urkunden heißt (Cys.), "ungeheuren" Wald von Malters über Schwarzenberg bis ins Eigental und gegen Kriens und der heutigen Schwändi und dem Schattberg entlang bis gegen Ennethorw und Hergiswil reichend, zwischen welch letzterem und Ennethorw 1380 eine Marchung stattfand (Dr. Kasimir Pfyffer, Geschichte des Kantons Luzern I, S. 10.), ganz oder teilweise. Dieser Heriger oder einer seiner Nachfolger überließ diesen Wald wahrscheinlich gegen eine gewisse Abgabe den Bewohnern der heutigen Gemeinden Malters, Luzern, Horw und Kriens zur Benutzung, welchen Wald dann später diese Heriger den genannten Gemeinden, sei es durch Schenkung oder Verkauf, als Eigentum abtraten, und der nun als ein sogenannter Freiwald von diesen Gemeinden bis 1588 gemeinsam benutzt wurde (Balthasar). In diesem Jahre wurde der ganze Hochwald behufs zweckmässiger Benutzung des Weidganges und Holzfällens ausgemarcht und jeder der Gemeinden, nämlich Horw, Kriens, Malters und Luzern, ein bestimmter Teil zur ausschließlichen Benutzung und Bewirtschaftung zugewiesen.
Bald nach dem Eintritt der Franken in unser Land kam durch dieselben auch das Christentum in dasselbe, welches dann besonders vom 9. bis ins 12. Jahrhundert durch Missionäre und Einsiedler verbreitet und gelehrt wurde. So verkündete der hl. Beat in der Gegend der heutigen Kantone Aargau, Luzern und Unterwalden die Lehre des Christentums, zog dann über den Brünig, wohnte längere Zeit in der Nähe des heutigen Interlaken in einer Höhle, wo er auch gestorben ist (Gelpke, Kirchengeschichte der Schweiz, S. 222.), während schon 200 Jahre vorher ein hl. Kolumban und hl. Gallus am Bodensee und in der Gegend des heutigen St. Gallen das Christentum gelehrt und verbreitet hatten. Als dann so die Lehre und Gnade der christlichen Religion das damalige urkäftige Volk in unserem Lande kräftig ergriffen und durchdrungen hatte, zeigte sich auch bei uns die nämliche Erscheinung, wie einige Jahrhunderte vorher in andern Ländern und Erdteilen, nämlich das Einsiedler- und Eremitenleben, indem viele, von heiligem Eifer für Gott und ihr Seelenheil ergriffen, von der Welt an einsame Orte sich zurückzogen, um da ein beschauliches, gottgeweihtes Leben zu führen. Ich erinnere da nur an den hl. Meinrad um die Mitte des 9. Jahrhunderts und an viele andere, die hochachtbar sind, und sich große Verdienste erworben haben. Es ist geschichtliche Tatsache, daß viele wilde Gegegenden ihre erste Kultur solchen Einsiedlern verdanken. So entstunden dann vielerorts aus solchen Einsiedler-Wohnungen Klöster und um dieselben im Laufe der Zeit Flecken und Städte, z.B. Einsiedeln, St. Gallen usw. Von Frankreich schreibt Montalembert (Mönche des Abendlandes), daß drei Achtel aller Städte und Burgflecken in Frankreich auf diese Weise, d.h. aus Einsiedeleien und klösterlichen Instituten entstanden seien. Ganz besoners zahlreich lebten nun solche Einsiedler, und an einigen Orten auch Einsiedlerinnen, zur Zeit, aus welcher unser Wallfahrtsort seinen Ursprung und Anfang herleitet, nämlich im 14. und 15. Jahrhundert, und da wieder speziell besonders zahlreich um den Vierwaldstättersee herum (Cys., Lac. Lucern.), z.B. in Luzern selbst, wo in der Nähe des Hofes und im Obergrund sich eine Klause befand; dann lebten in der Mitte des 15. Jahrhunderts im Langacher bei Horw die Brüder Walther, Werndli, Konrad, welch letzterer in Horw einige Zeit den Sigristdienst versah, und auf der entgegengesetzten Seite von Horw bei Ennethorw wohnten in einem Hause, das ihnen eine gottesfürchtige Matrone Hemma geschenkt hatte, in einer Art klösterlicher Gemeinsamkeit Einsiedlerinnen, von denen uns das Jahrzeitbuch von Horw einige Namen nennt, z.B. Schwester Margaretha 1460, Richenza usw. Diese zogen später ins Reitholz an der Reuß, Gemeinde Ebikon, und waren die Veranlassung zur spätern Gründung des Klosters Rathausen (Geschichtsfreund II, 10, und XVII, 63). Im Unterwaldnerlande resp. Obwalden lebten zur gleichen Zeit als Eremiten der berühmte sel. Niklaus von der Flüe und nicht weit von ihm Bruder Uldarich im Möslin und Konrad Scheuber. Es gab also besonders im 15. Jahrhundert viele Eremiten inider Nähe und um den großen Hergiswald herum. Von diesen Einsiedlern sagt selbst der protestantische Geschichtsschreiber Stumpf (Stumpf, Hist. Helv., Lib. VII, cap. V, handelnd vom Pilatusberge: "Es haben auch bisweilen um diesen Berg Waldbrüder gewohnt und ihre Zellen in der Ebene dabei gehabt."), daß sie "mit Predigen, Lehren, Beten und bußfertigem ernstem Leben der Welt vorgeleuchtet, woraus erfolgt sei, daß das helvetische Landvolk vor allen andern Völkern mehr Liebe und Achtung auf solche Einsiedler gehabt und deshalb selbigen allezeit ganz geneigt undergeben gewesen sei". Und wie sehr nach der fränkischen Herrschaft unter österreichischer Herrschaft in unserm Lande die österreichischen Herzoge diese Einsiedler schätzten und schützten, geht aus einer Verordnung von Herzog Albrecht, den 27. Juli 1354, sodann aus einer Verordnung von Herzog Rudolf, den 26. März 1361, und endlich aus einer Verordnung von Herzog Leopold, den 16. Dezember 1374, genugsam hervor (Geschichtsfreund XVI, 293). Wie man nun anderwärts solche Wälder, in denen oder deren Nähe sich solche Einsiedler oder Waldbrüder aufhielten, Bruderwälder nannte (Kuhn, Thurgov. sacr.), so mag man aus gleichem Grunde damals schon den Namen Hergiswald hie und da in "Hergotzwalt" oder wie es in andern Urkunden steht, auch in "Heilgliswald" ("Heilgliswalt" wird z.B. der Ort in jener auf dem Stadtarchive aufbewahrten alten Urkunde genannt, welche bekundet, daß der Generalvikar des Bischofs von Konstanz am 15. Oktober 1501 gestattet habe, im Heilgliswald eine Kapelle mit einem Altare zu erbauen.) umgetauft haben. Tatsächlich kommt der Namen "Hergotswalt" schon im Jahre 1418 im Rats-Protokoll III, 48, b, und in andern Akten (Cys. und Jahrbuch für Schweizer Geschichte I, 26.) vor, und es ist also die Annahme nicht richtig, daß der Name Herrgottswald erst mit der Erbauung einer Kapelle entstanden sei, wie Balthasar und ihm nach Schneller und Dr. Kasimir Pfyffer und auch andere unrichtig annehmen, denn die erste Benennung "Hergotzwald" geht zirka hundert Jahre weiter zurück. Mit der Erbauung der Kapelle wurde der Name Herrgottswald allmählich allgemein gebräuchlich und verschwand der Name Hergiswald zuletzt auf Jahrhunderte, während einige Zeit vorher beide Schreibarten, wie in neuester Zeit wieder, neben einander bestunden.
Ein altes Gedicht, welches der Verfasser dieser Schrift in einem Archive aufgefunden, meint poetisch: Gottes schöne Natur und herrliche Aussicht auf dieser Alpenhöhe habe dem Orte den Namen "Herrgottswald" gegeben. Von diesem Gedichte hier nur einige Verse, welche die herrliche Lage dieses Ortes beschreiben:

O herrlichste der schönen Heiden,
Wo Schweizerherden glücklich weiden.
Wie Gottes Berge dich umstehen,
Sich bis zum Himmel auferhöhen!
Ihr alten Vaterlandskolossen,
Die aus des Vaters Hand entsprossen,
Die nie des Künstlers Hand berührt,
Noch Menschenhochmut aufgeführt.

Wie kann man noch in Städten leben,
Wo Mode die Natur verbannt,
Wo wahre Schönheit unbekannt?
Hier blühen kunstlos Gottes Gaben,
Die Städte stets verstellet haben.
Hier ist die Einfalt der Natur
Wie diese Bergluft frisch und pur.

Welch einen Duft aus Zephirs Flügeln
Fühl' ich von jenen nahen Hügeln,
Wo in dem alten Dunkelgrün
Der Tannen frische Blumen blüh'n.
Sieh' dort ein Schifflein Fluten teilen
Und nach bestimmtem Ufer eilen.

Ein neues Wunder Gottes steht,
Wo sich ein volles Aug' hindreht.
Kurz, hier auf diesen hohen Auen
Läßt sich ein Paradies beschauen,
So jener Weise schon erkannt,
Der es den Herrgotteswald genannt.

Aus: Geschichte und Beschreibung der Wallfahrtskirche Hergiswald. Geschichte der Wallfahrt und Beschreibung der Kirche von Joseph Scherer, Kaplan, neu bearbeitet von Joseph Zemp, Kaplan. 1964 Schill-Druck Luzern

Madonna del Sasso, Locarno

Basilica Santuario Madonna del Sasso - Locarno, Svizzera.
Sur ce rocher la Sainte Vierge apparut la nuit du 14 août 1480 au Fr. Barthélemy d'Ivrée.
Auf diesem Felsen erschien die Muttergottes dem Br. Bartholomäus von Ivrea in der Nacht vom 14. August 1480.

Montag, August 14, 2006

Gebet für die Seligsprechung von Dorothea, der Frau des heiligen Bruders Klaus

Dreieiniger Gott, dank Deiner gütigen Vorsehung hat Bruder Klaus in Dorothea eine verständige, ja heiligmäßige Gattin gefunden. Mit ihm zusammen hat sie gerungen und gebetet um die Kraft, Deinem göttlichen Willen zu gehorchen und an Stelle ihres Gatten die Verantwortung für Familie, Haus und Hof zu übernehmen. Auf diese Weise hat Dorothea den Weg des Heiligen freigemacht für das Leben im Ranft, frei für das Gebet, frei für Deinen Auftrag, Frieden zu stiften. So trägt sie das heroische Lebenszeugnis des Heiligen Bruder Klaus mit, - für immer.
Wir bitten Dich, dreieiniger Gott, für unsere Ehen:
daß wir auf unsere Weise wie Niklaus und Dorothea miteinander in Glaube, Hoffnung und Liebe reifen,
daß wir unsere Kinder mit derselben Liebe annehmen und mit derselben Sorge begleiten,
daß wir nicht nur an unsere Ehe und Familie denken, sondern großmütig für Dienste in Gesellschaft und Kirche offen werden.
Und schließlich bitten wir Dich, dreieiniger Gott, schenke uns zum heiligen Bruder Klaus nun auch eine heilige Frau Dorothea und so, für die kommenden Zeiten, ein heiliges Ehepaar.
Heiliger Bruder Klaus, bitte mit uns!
Amen.

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir.
Mein Herr und mein Gott, gibt alles mir, was mich fördert zu Dir.
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir, und gib mich ganz zu eigen Dir.

Schweizerischer Verband Katholischer Bäuerinnen. Mit kirchlicher Druckerlaubnis. Druck: F. von Ah, Sarnen.

Zu beachten ist auch dieses PDF-Dokument :
Gutachten zur Angelegenheit «Dorothea»
zu Handen S.E. Bischof Wolfgang Haas und der Bischöflichen Kommission in der Angelegenheit
«Dorothea» von Werner T. Huber, Autor des Buches «Dorothea, Die Ehefrau des hl. Niklaus von Flüe»,
Mitglied der erwähnten Kommission Baar/Zug, 13. März 1995

Montag, Juli 31, 2006

Das Gnadenbild zu St. Pelagiberg

Gnadenmutter von St. Pelagiberg
Auf dem St. Pelagiberg wird (wie an vielen anderen Wallfahrtsorten) das Gnadenbild regelmäßig mit verschiedenfarbigen, teilweise prächtigen und kostbaren Gewändern "umgekleidet". Zwar konnten wir noch in der letzten Passionszeit sehen, daß unsere altehrwürdige Madonna mit dem Jesuskind durchaus auch ohne ein zusätzliches Kleid zu beeindrucken vermag. Aber die Verehrung und Liebe drängt die Gläubigen eben dazu, selbst etwas zur Schöheit des Bildnisses beizutragen, und so haben sich im Laufe der Zeit immer wieder Personen gefunden, die solche Kleider verfertigt haben.
Welches ist die Aussage dieser Kleider? Sie erinnern uns zunächst daran, in welche übernatürliche Zierde der dreifaltige Gott Seine Tochter, Mutter und Braut von Anfang an gehüllt hat. "Voll des Frohlockens bin ich im Herrn, und meine Seele jauchzt auf in meinem Gott, denn Er hat mich gekleidet in Gewänder des Heiles, hat mich umhüllt mit dem Mantel der Gerechtigkeit, wie eine Braut im Schmucke ihres Geschmeides", heißt es im Introitus vom Fest der Unbefleckten Empfängnis (Is 61,10).
Sodann sprechen die Kleider davon, daß Maria, seitdem sie mit Leib und Seele in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen wurde, auch alle irdische Schönheit vor Seinen Thron trägt. So tritt sie bei der Hochzeit von Himmel und Erde an die Seite des ewigen Königs. "Die Königstochter in strahlendem Schmuck hält ihren Einzug; von Gold gewoben sind ihre Gewande, in farbiger Pracht wird sie zum König geführt", singt der 44. Psalm. Und die Apokalypse zeigt uns die vollendete Kirche in einem marianischen Bild: "Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabsteigen aus dem Himmel von Gott her, bereitet wie eine Braut, die sich geschmückt hat für ihren Bräutigam." (Apk 21,2)
Schließlich künden die Kleider der Madonna auch von der Verehrung, die der himmlischen Mutter von seiten ihrer Kinder entgegenschlägt. Nicht als ob wir dem Meisterwerk der Gnade Gottes ewas hinzufügen könnten! Aber dennoch: Wenn religiöser Kunstsinn Gewänder schneidert und eifrige Kirchenschmücker häufig die steile Leiter bis hinauf zum Gnadenbild erklimmen, dann liegt darin doch ein sprechender Erweis lebendiger Marienliebe.

Aus: Leitwort zur "Gottesdienstordnung" August 2006 von P. Bernward Deneke

Das Gnadenbild zu St. Pelagiberg

Gnadenmutter von St. Pelagiberg
Mächtigmilde Gnadenmutter, Maria von Sankt Pelagiberg, bewahr uns Freiheit und Frieden und schütze deine Kinder.

Große Wallfahrtstage

1. Fest der sieben Schmerzen mariens (Freitag vor dem Palmsonntag)
2. Maria Heimsuchung (2. Juli)
3. Maria Geburt (8. September) Patrozinium
4. Maria Opferung (21. November)

Freitag, Juli 14, 2006

Ehrw. Diener Gottes Br. Meinrad Eugster

Bruder Meinrad (Josef Gebhard) Eugster wurde am 23. August 1848 in Altstätten (SG) geboren. Nach seinen Lehr- und Wanderjahren als Schneidergeselle trat er 1875 als Mönch in die Benediktinerabtei Einsiedeln ein. Mit schlichtem, frohem Herzen diente er bis zu seinem seligen Heimgang am 14. Juni 1925 in selbstloser Hingabe Gott und den Mitbrüdern. - 1939 wurde sein Seligsprechungsprozeß eingeleitet; 1960 anerkannte Papst Johannes XXIII. die Heldenhaftigkeit der Tugenden des Dieners Gottes. Sein Tugendleben ist geprägt vom Geiste der Seligpreisungen.

Selig die Armen im Geiste,
denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig die Trauernden,
denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen,
denn sie werden das Land besitzen.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit,
denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen,
denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig, die reinen Herzens sind,
denn sie werden Gott schauen.
Selig die Friedensstifter,
denn sie werden Kinder Gottes heißen.
Selig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten,
denn ihrer ist das Himmelreich.

Mittwoch, Juli 12, 2006

La Mumma della Glisch, Trun (GR)

Briefkarte von Maria Flury, Via principala, Trun (8.4.2004):

Das Bild, das ich angeklebt habe, ist das echte Marienbild von Maria Licht ob Trun!! So war sie auf dem Hügel erschienen. Aus diesem Bild hat sie das ganze Tal erhellt, Tag und Nacht. Darum heisst sie Maria Licht. In dieser schönen Kirche hangen viele Votiv-Tafeln von Wundern, die die Muttergottes gewirkt hat. Die wahre Geschichte von Maria Licht habe ich geschrieben. Bin 88 Jahre alt. Wie viele Leute habe ich gesehen hier oben inbrünstig beten.

Siehe auch den Beitrag "Maria Licht, Trun"

Mittwoch, Juli 05, 2006

Die Wunderbare Mutter von Hinwil, Kanton Zürich

Das schöne Bild der Wunderbaren Mutter Gottes in der Gnaden-Kapelle der Lieb-Frauen-Kirche zu Hinwil (Kanton Zürich)

Gebet zur Wunderbaren Mutter

Montag, Juni 26, 2006

Lied zur heiligen Idda, Gräfin von Toggenburg


1.
Sei gegrüßt, du Zierde unsers Landes!
Rühmlich kämpftest du mit Heldenmuth,
Als erhab'nes Beispiel jedes Standes,
Gegen der egrimmten Hölle Wuth.

2.
Du verschmähtest ein bequemes Leben,
Flohest schnöde Lüste dieser Welt;
Scheutest, was der Adel dir gegeben,
Was der Mensch für sein Vergnügen hält.

3.
Einsam wohntest du in einer Hütte,
Welche du zur Wohnung dir gebaut;
Dort hast du mit ruhigem Gemüthe
Gottes Vaterhuld dich anvertraut.

4.
Wilde Kräuter waren dir beschieden,
Wasser, welches aus der Erde fließt,
Labte dich. Nichts störte deinen Frieden,
Welcher deine große Noth versüßt.

5.
Deine Lagerstätte war die Erde,
Große Dürftigkeit bedrängte dich;
Doch in jeder Noth, die dich beschwerte,
Schützte Gottes Hand dich väterlich.
Siehe dazu:

Pfarrkirche Unsere Liebe Frau von Lourdes, Dussnang TG



Siehe auch diesen Beitrag betreffend die Statue U.L.F. von Lourdes!

Freitag, Juni 23, 2006

Miu car christifideivel:

Vul ti segirar a tetez las pli abuldontas grazias per olma e tgerp, per questa e per l'autra veta, sche venerescha sincer e profundamein il ss. Cor de Jesus. Quei di a ti il divin Salvader sez entras las carinas empermischuns, ch'el ha fatg als veneraturs de siu ss. Cor. Teidla co El plaida de quella devoziun tier sia survientaB. M. Margreta Alacoque:

"Jeu vi dar als veneraturs demiu ss. Cor tuttasquellas grazias, ch'els han debasegnsen lur clamadas."
"Jeu vi purtar la paisch en quellas familias, nua che miu ss. Cor vegn veneraus."
"Jeu vi consolar ils veneraturs de miu ss. Cor en lur cruschs e tribulaziuns."
"Jeu vi esser lur refugi en veta e spezialmein sin pugn de mort."
"Jeu vi benedir els en tuttas lur interpresas."
"Ils pucconts vegnan ad enflar en miu Cor ina mar de misericordia."
"Ils tievis vegnan entras quella devoziun a daventar fervents."
"Quels ch'ein fervents vegnan entrasquella devoziun ad arrivar tier gronda perfeziun."
"Jeu vi benedir quellas casas, nua ch'il maletg de miu ss. Cor vegn exponius e veneraus."
"Als spirituals, che venereschan miu ss. Cor vi jeu dar la grazia, ch'els possien muentar ils pli stinaipucconts."
"Ils nums de quels, che promovan quella devoziun vi jeu scriver en miu Cor."

Car christianeivel, legia savens quella harta, imprima bein en tia memoria siu consoleivel contegn, e seiges in ver e fideivel veneratur de quei ss. Cor!

Imprimatur: Ordinariatus Episcopalis Curiensis, 6 Febr. 1913

Mittwoch, Juni 21, 2006

Benediktinisches Frauenkloster St. Andreas, Sarnen, Obwalden, Schweiz


Chor der Frauenklosterkirche St. Andreas in Sarnen (vor der Liturgiereform des II. Vaticanums)

Sarnen mit Giswilerstock und Berneralpen, Ablichtung einer Fotokarte von ca. 1970.
Das Frauenkloster St. Andreas befindet sich an der Brünigstrasse 157 in Sarnen.
Eine Wallfahrt zum hl. Bruder Klaus (Flüeli-Ranft) kann man also sehr gut verbinden mit einem Besuch beim auch heute noch wundertätigen Sarner Jesuskind!

Das wundertätige Sarner Jesuskind

Wundertätiges Sarner JesuskindEtwa um das Jahr 1082 war's, da der Freie Konrad von Seldenbüren das Kloster Engelberg gründete. Bald nachher erhob sich daselbst auch ein Frauenkloster des gleichen Ordens, zu dem sehr wahrscheinlich der gleiche edle Mann den Grund gelegt hatte. Denn die Chronik des Stiftes Engelberg meldet, daß schon zur Zeit des Abtes Frowin (1143 bis 1178) daselbst Benediktinerinnen lebten.
Am 16. Juni 1449 brannte dieses Frauenkloster vollständig ab. Rasch, aber nur notdürftig wurde es wieder aufgebaut. Sehr bald begann der Zerfall des schlecht aufgeführten Gebäudes. Krankheiten setzten ein. Heimsuchungen folgten sich Schlag auf Schlag. Die Not des Konventes war groß.
Da erbot sich die Regierung von Obwalden, den ehrwürdigen Frauen in Sarnen ein neues Kloster zu bauen. Gerne gingen diese darauf ein. Sie übersiedelten also mit Genehmigung des Abtes Jakob Benedikt Sigerist von Kerns und unter Gutheißung des päpstlichen Nuntius am 18. Februar 1615 nach Sarnen.
Gar manche kostbae Reliquie und andere verehrungswürdige Gegenstände waren schon in Engelberg Eigentum der Klosterfrauen. Ein Bildnis des Jesuskindes, aus Holz geschnitzt, befand sich darunter. Niemand weiß, woher es stammte, niemand, wie es ins Kloster kam. Aber gar sinnig ist, was die formme Überlieferung davon erzählt.

Dieses Bild war in der Zelle einer Klosterfrau aufgestellt, einer gar gottinnigen Schwester. Es war ein aufrechtstehendes Kindlein. Seine rechte Hand trug die Weltkugel; die linke hielt es wie zum Segen ausgestreckt. Wie oft, wie innig mag die fromme Nonne vor diesem Bilde gebetet haben! Wie flehte sie um das Glück und das Heil ihrer Mitmenschen! Wie bemühte sie sich aber auch, in Demut und Reinheit dem göttlichen Kinde immer ähnlicher zu werden und so ihr Gebet wirksamer zu machen! Doch sie wurde krank.
Weihnachten nahte. Der heilige Abend senkte sich hernieder. Schon rückte die selige Stunde der Mitternacht heran. Das Glöcklein rief zum heiligen Offizium, zur Christmette. Die Krankenwärterin verließ die Leidende, um dem Rufe zu folgen. Doch diese bat gar innig: "Gebt mir doch wenigstens das Bild des Jesuskindes aufs Krankenlager!" Dann war sie allein mit ihrem Jesulein. Betend und betrachtend versenkte sich ihre liebende Seele in das erhabene Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi...
Doch, was war das nur? Plötzlich veränderte sich die Gestalt des vor ihr stehenden Bildes. Seltsam! ... Wunderbar! ... Das Kindlein hob den rechten Fuß ein wenig in die Höhe... die linke Hand drückte es ans Herz... der rechte Arm aber mit der Weltkugel senkte sich auf das emporgehobene Knie...
Die Klosterfrau hatte den ganzen Vorgang mit klaren Augen gesehen, - überrascht, - erstaunt, - tief gerührt.
So fand die Wärterin sie bei ihrer Rückkehr von der Mitternachtsmesse. Sie hörte das demütige, fast zitternde Flehen der Hochbeglückten. "Nehmt diesen kostbaren Schatz von mir! - Tragt ihn in die Kirche! - Ich bin nicht würdig, ihn länger bei mir zu behalten!" Die Meisterin, wie die Vorsteherin damals genannt wurde, kam herbei. Die Mitschwestern drängten sich herzu. Alle sahen die Veränderung an dem Bilde, hörten den merkwürdigen Bericht. Allen war die vorherige Form und Gestalt des Jesuskindes aufs beste bekannt. Von den vorliegenden Tatsachen gezwungen, mußten sie fast naturnotwendig an eine übernatürliche und höhere Einwirkung - an ein Wunder - glauben. Sie waren davon um so fester überzeugt, da sie alle die Zuverlässigkeit, Wahrhaftigkeit und Tugend jener Schwester kannten.
Dieses sonderbare Bild wurde nun in die Klosterkirche gebracht und zur öffentlichen Verehrung ausgestellt. Es ist begreiflich, daß sämtliche Klosterfrauen ihm hohe Ehrfurcht entgegenbrachten, daß sie sich ferner zur Aufgabe und Pflicht machten, das Geheimnis der Kindheit Jesu viel inniger zu verehren als früher.
Doch die Nachricht von diesen Tatsachen drang auch in die weitere Umgebung. Gläubige kamen herbei, um dem Jesuskinde ihre Verehrung zu beweisen und ihre Anliegen vorzutragen.
Bald vierhundert Jahre sind inzwischen verflossen. Tausende von Katholiken und auch Andersgläubige betraten während dieser Zeit das Kirchlein, um da mit Vertrauen zu beten. Sie erinnerten sich der Heilandsworte: "Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!" In den mannigfaltigsten Anliegen des Leibes und der Seele fanden sie Trost und Hilfe.

--> Novene zum Wundertätigen Sarner Jesuskind

Donnerstag, Juni 15, 2006

Oraziun tier Nossadunna de Ziteil

Salidada seies ti, gloriusa Mumma de grazia! Cun confidonza affonila sin tias buntadeivlas empermischuns fatgas a quei pietus pastur, al qual ti eis cheu comparida, vegnel era jeu oz tier tei, per obtener ina de quellas grazias, che ti partas ora en quei liug, da tei per quest intent elegius, a tes basegnus affons, ils quals visetan tei cheu e domandan tiu agit. O Maria, Regina dil tschiel gida er mei enquest basegns (ins damanda tgeinin). Tgi ha implorau inagâ tia intercessiun en sias tristezias e miserias, e buca sentiu igl effect de tiu agit? Exauda pia era mei, ed in di meina mei cun tiu maun matern avon il tron de tiu divin Fegl, ed allu urbescha ora mi la veta perpetna. Amen. - 3 Salidadas.

Firaus de Ziteil.
Il Santuari de Ziteil ei aviarts dellas dus dil di avon ils suondonts dis. Iuni ils 26 e 29. Juli ils 2, 11, 22, 25 e 26. Uost ils 5, 10, 16 e 24. Settember ils 8, 21 e 29. En quels dis ei mintgaga perdun complein.

Nihil Obstat - Ord. Curiensis. Imprimatur 6 Mart. 1911, I. Balzer Libr. Censor.

Gebet zur allerseligsten Gottesmutter von Ziteil

Gegrüßt seist Du, glorreiche Gnadenmutter! Mit kindlichem Vertrauen auf Deine gütigen Verheißungen, die Du dem frommen Hirten hier bei Deiner Erscheinung gemacht hast, komme auch ich zu Dir, um eine jener Gnaden zu erhalten, die Du an diesem von Dir erwählten Gnadenort Deinen bedürftigen Kindern austeilst, wenn sie Dich hier besuchen und Deine Hilfe anflehen.
O Maria, Himmelskönigin, hilf auch mir in meinem Anliegen (Nenne es)!
Wer hat jemals in Trauer und Not Dich angerufen, ohne Deine Hilfe zu erfahren? Erhöre deshalb auch mich und geleite mich einstens vor den Thron Deines göttlichen Sohnes und erflehe mir das ewige Leben. Amen
(3 Gegrüßt seist Du, Maria.)

Imprimatur, 12. September 1911, Ordinariatus Curiensis

Siehe dazu: die Erscheinungsgeschichte

Mittwoch, Juni 14, 2006

La miracolosa Madonna di Grono

Grono, Ticino, Svizzera
Chiesa Parrocchiale
Antica e miracolosa statua della Madonna
Opera in legno del secolo XVI

Dienstag, Juni 13, 2006

St. Antonius, Egg bei Zürich

Auf diesem Bild sieht man gut, wie das Wallfahrtskirchlein früher ausgesehen hat.

Du Gottverkünder, du Weltbehüter, du Wiederbringer verlorener Güter; wir kommen, verlorene Kleinigkeiten dir täglich und stündlich zu unterbreiten. Und dein Arm hält das Größte der Welt umfangen, wert, daß wir nach Großem und Größtem verlangen, so bitte für uns, auf daß uns beschieden: Reichtum des Herzens, Demut und Frieden. (Clara Wettach)

Das Gnadenbild des hl. Antonius von Padua in Notkersegg, St. Gallen

Vertrauensvolles Antoniusgebet
wie es in Notkersegg an Dienstagen bei der Segensandacht von Priester und Volk gemeinsam gebetet wird.

"Sei gegrüßt / lieber heiliger Antonius / durch das süße Herz Jesu. / Schau auf uns herab / von dem Throne deiner Herrlichkeit! / Allen, die dich anrufen / erweisest du Gutes. / So würdige dich / auch unsere Bitten zu erhören. / Blicke auf unsere Bedrängnis / und habe mit uns Erbarmen. / Obschon du im Himmel / in der Herrlichkeit Gottes wohnest / willst du doch uns armen Menschenkindern / Hilfe leisten. -
Deshalb flehen wir zu dir / erlange uns durch dein Gebet / Nachlassung aller Sünden / daß wir nicht verloren gehen. / Sorge dafür, / daß wir vor dem Angesichte Gottes / und seiner heiligen Mutter Maria / Gnade finden. / Lehre uns vor allem und in allem / Gottes Willen einsehen und befolgen.
Komme uns zu Hilfe, / wir rufen ja zu dir mit so großem Vertrauen. / Du vermagst so viel vor Gott / durch deine Fürbitte. / Das liebe Jesuskind auf deinen Armen / wird dir keine Bitte abschlagen. / Deshalb empfehlen wir dir / ganz besonders das / was wir an Hab und Gut / an Leib und Seele verloren haben. / Deine Liebe und Güte / möge es uns wiederbringen. / Dafür wollen wir dir danken / der Armen gedenken / und dich lobpreisen für Zeit und Ewigkeit. Amen."

Vaterunser, Ave maria, Ehre sei - mit der Anrufung: Heiliger Antonius, segne uns.
Mit kirchlicher Druckerlaubnis

Sonntag, Juni 11, 2006

Die Gnadenmutter von St. Pelagiberg

Das Gnadenbild zu St. Pelagiberg

Eine weithin leuchtende Gottesburg ist dieser Pelagiberg im Kanton Thurgau. Entfernt von Städten und Dörfern stehen Kirche, Pfarrhaus und Kurhaus nebeneinander auf dem grünen Hügel, von Bischofszell eine Stunde, von St. Gallen, Gossau, Romanshorn je zwei Stunden (zu Fuß) entfernt. Wundervoll ist es hier oben, wenn ringsum im Land die Bäume blühen oder wenn sie in den Herbstfarben leuchten und draußen im weiten Bodensee sich der Himmel spiegelt.
Der herrliche Aussichtspunkt war schon im 9. Jahrhundert dem Bischof von Konstanz, Salomon III., dessen Stammschloß Ramswag in der Nähe lag, bekannt. Aller Wahrschenlichkeit nach hat er die erste Kapelle auf Pelagiberg erbaut. Überlieferung und älteste Urkunden sprechen von einer Muttergotteskapelle.
Dieser hochangesehene Bischof von Konstanz und zugleich Abt von St. Gallen und Reichenau war ein Fürst im besten Sinne des Wortes. Von einer Romwallfahrt brachte er auch eine Reliquie des jugendlichen Märtyrers Pelagius in seine Heimat zurück. Letzere schenkte er der Kirche von Bischofszell, wo er sich oft aufhielt. In einer großen Not, aus welcher ihn der heilige Pelagius befreite, weihte er die Kirche diesem jungen Märtyrer. Seine Gründung erhielt den Namen Pelagistift. Die ganze Umgebung gehörte zu diesem Stift und hieß im Volksmund nach und nach Pelagiberg.
Schon in der ersten Kapelle von Pelagiberg wurde ein Gnadenbild der Muttergottes verehrt. Bis zum 15. Jahrhundert stand die stark gemauerte Kapelle,den Stürmen zum Trotz, auf dem Berg. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts baute man eine größere Kapelle. Die alte Kapelle diente als Chor. In der neuen Kapelle wurde ein Seitenaltar zu Ehren der allerseligsten Jungfrau geweiht und das Gnadenbild darüber angebracht. Die Weihe fand 1487 statt. Es ist wohl anzunehmen, daß Bruder Klaus im Ranft, der einst als Soldat und Rottmeister mit den Eidgenossen in den Thurgau gezogen war, vernommen hat, daß Unsere Liebe Frau auf dem Pelagiberg eine neue Kapelle gebaut werde. Genau in seinem Todesjahr konnte die Kapelle von Weihbischof Daniel von Konstanz konsekriert werden.
Bald brach das Unglück der Glaubensspaltung über das Volk herein. Wie mancher pilgerte in den schweren Tagen in die einsame Kapelle zur Gnadenmutter! Später wohnten hier Waldbrüder. Es wurde am Chor der Kapelle eine kleine Hütte angebaut. Diese Einsiedler hielten Ordnung im Wallfahrtskirchlein und beteten mit den Pilgern und für die Pilger. 1852 wurde ein Pfrundhaus gebaut und ein Priester als beständiger Benefiziat berufen. Seither ist Pelagiberg zur eigentlichen Wallfahrtsstätte aufgeblüht.
Ein Tag der Wehmut und Hoffnung zugleich war der Siebenschmerzenfreitag 1888. Es war der letzte feierliche Gottesdienst in der seit 1487 bestehenden Kapelle. Das Gnadenbild wurde in feierlicher Prozession ins Pfrundhaus getragen und bis zur Vollendung der neu gebauten Kirche dort Gottesdienst gehalten. Schon am 30. Juni 1889 konnte der Neubau benediziert werden. Und an Maria Heimsuchung, dem 2. Juli, wurde das erste Marienfest in der neuen Kirche gefeiert. Am 18. Juli 1890 kam der Bischof Leonhard von Basel zur feierlichen Weihe nach Pelagiberg.

Gnadenbild und Wallfahrtstage

Bei der Madonna von Pelagiberg handelt es sich nicht um eine Nachbildung von Einsiedeln, da sie nach Ansicht der Kunsthistoriker ins 13. Jahrhundert zurückreicht, während das Einsiedler Gnadenbild aus dem 15. Jahrhundert stammt. Das Gnadenbild von Pelagiberg wurde immer verehrt bis zum 16. April 1848, als man es zur Bestürzung vieler nach dem Zeitgeschmack durch ein anderes Marienbild ersetzen ließ. Es blieb im Pfarrhaus in Bischofszell und später in der Sakristei der alten Wallfahrtskirche so lange, bis es von neuem von einem Kenner entdeckt und dann restauriert wurde. Zur Freude des Volkes grüßt es nun seit 1865 wieder die Gläubigen. Wie in Einsieden, so trägt auch diese Statue ein kostbares, gesticktes Kleid.
Einzelne Pilger, stille Beter vom nahen Kurhaus, ganze Gruppen knien immer wieder vor der wunderbaren Mutter.
Als große Wallfahrtstage werden gefeiert:
  1. Der Schmerzenfreitag vor Palmsonntag
  2. Maria Heimsuchung am 2. Juli
  3. Maria Himmelfahrt am 15. August
  4. Maria Opferung am 21. November
  5. Maria Unbefleckte Empfängnis am 8. Dezember

Von einzelnen auffallenden Erhörungen künden viele Votivtafeln und -zeichen, darunter auch silberne Hände, Füße, Augen, Herzen, Kindergestalten. Die ältesten Exvoto gehen auf Jahrhunderte zurück, so daß deren Holzwerk morsch geworden ist. Sie wurden in Kisten aufbewahrt. Was haben sie alles zu erzählen von Menschen, deren Sterbliches längst auch in "Staub und Asche" zerfallen ist! Im Himmel aber wird nichts "morsch", dort danken jene, die einst erhört wurden, ewig für die erhaltenen Gnaden. Es ist interessant und vertrauenerweckend, die Dankeszeichen, die man heute noch an den Wänden sieht, zu betrachten und zu lesen.

Aus: "Helvetia Mariana" von Ida Lüthold-Minder, Christiana-Verlag, Stein am Rhein, ISBN 3-7171-0746-1