Montag, Mai 28, 2007

Das Gnadenbild zu St. Pelagiberg

St. Pelagiberg-Andachtsbildchen mit Imprimatur: Friburgi Helv., 6. VIII 1947, L. Waeber, vic. gen.

Mittwoch, Mai 23, 2007

Maria Einsiedeln - Höre das Gebet Deines Volkes

Höre das Gebet Deines Volkes, um was sie immer bitten werden an diesem Orte, - höre es an dem Orte Deiner Wohnung im Himmel, und wenn Du es hörest, sei gnädig!" (3 Könige, 8.5.1880)

Montag, Mai 14, 2007

Kapuzinerpater Philipp Tanner, gestorben im Ruf der Heiligkeit 1656

P. Philipp Tanner, gebürtig aus dem protestantischen Herisau (Appenzell Außerrhoden), trat mit der ganzen Familie schon als Kind zur katholischen Kirche über. Nach guten Studien im Schweizerkollegium in Mailand legte er im Kapuzinerorden den 1. September 1597 die heilige Profeß ab; Priester geworden, verkündete er mit größtem Eifer das Wort Gottes. Die Zahl der Predigten stieg auf 7300. Besonders war er der Apostel des Rosenkranzgebetes. Er errichtete kirchlich die Rosenkranzbruderschaft, so in Freiburg, Remund, Plaffeyen, Überstorf, Wünnewil, Appenzell, Solothurn, Muotathal und anderswo. Lange Jahre wirkte er in Freiburg, geliebt und geehrt vom Volke, das ihn Apostel von Freiburg nannte. Propheten- und Wundergabe zeichneten ihn aus. Er starb im Kloster Freiburg den 30. März 1656. Seine Beisetzung war mit einem großen Wunder verherrlicht.

Gebet: O Herr, durch die Fürbitte der Königin des Rosenkranzes würdige dich, unser Gebet zu erhören, daß Dein Diener Philipp durch Deine heilige Kirche verherrlicht und ihm die Ehre der Altäre zuteil werde.

1 Vaterunser und 1 Gegrüßt seist Du, Maria. Königin des hl. Rosenkranzes, bitte für uns!

Imprimatur: Friburgi Helv., 2 februarii 1948, L. Waeber, vic. gen. - Kanisius-Druckerei, Freiburg

Sonntag, Mai 13, 2007

St. Pelagiberg - ein Berg der Gnade



Bei den meisten gläubigen Christen dürfte „Pelagius“ zunächst keine guten Gedanken wachrufen: Gab es nicht im 5. Jahrhundert einen Häretiker namens Pelagius, berühmt dafür, daß er – sehr vereinfacht gesagt – die Gnade auf die Seite schob und eine Art Selbsterlösung des Menschen, ein tugendhaftes Leben aus eigener Kraft lehrte? Tatsächlich ist dieser Pelagius bis heute der prominenteste Vertreter seines Namens geblieben.
Bei nicht wenigen Katholiken auf der Schweizer Seite des Bodensees aber weckt „Pelagius“ zuallererst gute Assoziationen. Der Name steht hier für einen anderen Mann der frühen Kirche, einen Martyrer des 3. Jahrhunderts, der in der Konstanzer Region und im Schweizer Kanton Thurgau besondere Verehrung genießt. Im Jahr 904 nämlich brachte Bischof Salomon III. von Konstanz die sterblichen Überreste dieses Heiligen in seine Bischofsstadt. Dort wird er in der Krypta der Münsterkirche, nahe beim heiligen Konrad, aufbewahrt. Einige weitere Reliquien des heiligen Pelagius übergab Salomon III. dem reichen, in der Nähe von St. Gallen gelegenen Stift Bischofszell. Zu dessen Besitztümern zählte damals auch jener Weiler, der inzwischen schon recht lange den Namen des Martyrers trägt: St. Pelagiberg.
Ob man von St. Gallen, von Gossau oder Bischofszell her St. Pelagiberg ansteuert, immer erblickt man schon aus einiger Entfernung den Hügel, den die weiße Pfarr- und Wallfahrtskirche krönt. Sie ist allerdings nicht, wie man wohl erwarten dürfte, ein Heiligtum des Martyrers Pelagius, vielmehr eines der Jungfrau und Gottesmutter Maria. Wer das Heiligtum betritt, sieht über dem Altar eine kunst- und liebevoll bekleidete Statue der Schwarzen Madonna, derjenigen zu Einsiedeln nicht unähnlich. Das St. Pelagiberger Gnadenbild stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert und ist nicht nur selten Zeuge flehentlicher Gebete geworden, die dann auch Erhörung fanden.
Nahe der Kirche steht das imposante Kur- und Exerzitienhaus, das seinem Namen „Marienburg“ alle Ehre macht. Die Schwestern vom Kostbaren Blut, entsandt von ihrem Mutterhaus in Schellenberg (Fürstentum Liechtenstein), bewirtschaften es mit Frömmigkeit und Fleiß.
Und nun eine weitere Besonderheit des Ortes: Hier ist die überlieferte Form der römischen Heiligen Messe immer lebendig geblieben; tagtäglich können die Gläubigen ihr in der Marienburg wie in der Pfarr- und Wallfahrtskirche beiwohnen. Dafür ist – nach Gott und der mächtigen Fürsprecherin an Seinem Thron – vor allem dem 1999 verstorbenen, hochverdienten St. Pelagiberger Pfarrer Alfons Ringer und den Schwestern zu danken.
Die Priesterbruderschaft St. Petrus ist St. Pelagiberg seit ihrer Geburtsstunde verbunden. Priester und Seminaristen haben sich hier ungezählte Male zu Exerzitien (als Exerzitienmeister ebenso wie als Exerzitanten), zu Versammlungen und zu ganz persönlicher Einkehr eingefunden. Auch die Aufgabe des Hausgeistlichen der Schwestern wurde über viele Jahre hin von Mitgliedern unserer Gemeinschaft besorgt; heute ist ein Priester der Erzdiözese Vaduz mit diesem Amt betraut. Als Pfarrer Ringer schwer erkrankte und aus dem pfarrlichen Wirken ausscheiden mußte, übernahmen Priester der Bruderschaft St. Petrus einen erheblichen Teil der Seelsorge an der Wallfahrtskirche. So ist es bis jetzt geblieben.
Mit Blick auf das kirchliche Leben gibt St. Pelagiberg zu viel Freude Anlaß. Es seien hier – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einige Schlaglichter geworfen:
Während der Mangel an Gottesdienstbesuchern andernorts Sorgen macht, insbesondere kaum junge Gesichter zu sehen sind und die Beichtstühle verwaist dastehen, braucht man auf dem St. Pelagiberg derartige Krisenerscheinungen nicht zu beklagen. Sonntags, aber auch werktags finden sich zahlreiche Gläubige aus der Region zur heiligen Messe ein. Der Priester bekommt im sonntäglichen Amt zuweilen den (allerdings nicht ganz zutreffenden) Eindruck, er habe an der Kommunionbank fast ebenso oft das Kreuzzeichen auf eine Kinderstirn gemacht wie den Leib Christi dargereicht. Das – zumal in der Schweiz – weithin „verlorene Sakrament“ (Kard. Höffner), die Beichte, gehört auf dem St. Pelagiberg zum täglichen Leben. Die Sühnenacht am ersten Samstag im Monat mußte von der Hauskapelle der Marienburg in die Pfarr- und Wallfahrtskirche verlegt werden, weil die Anzahl der Teilnehmer den früheren Rahmen sprengte.
Gut besucht sind auch die wöchentlichen Kinderkatechesen. In vier Altersgruppen unterteilt, sollen die Teilnehmer von den Anfangsgründen der Glaubenslehre über die Sakramente der Buße, Kommunion und Firmung zur Reife weitergeführt werden. Die Kinder und Jugendlichen können sich auch in der stattlichen Schar der Ministranten und bei den Pfadfindern des Feuerkreises St. Niklaus von der Flüe, die monatlich auf dem St. Pelagiberg zusammenkommen, engagieren. Nun gilt es, auch das Angebot für ältere Jugendliche und junge Erwachsene anzureichern.
Monatlich trifft sich die „Regionalgruppe Thurgau“ der in der Schweiz sich stetig ausbreitenden, segensreichen „Marianischen Frauen- und Müttergemeinschaft“ zu heiliger Messe und Vortrag auf dem St. Pelagiberg. Auch für die Männer sollte es bald etwas Vergleichbares geben. Der religiösen Vertiefung dient seit Oktober ein Kreis, in dem unter priesterlicher Leitung die Heilige Schrift gelesen wird; er hat einen unerwartet lebhaften Zuspruch erfahren. Selbstverständlich wird in einer solchen Gemeinde auch zur Ehre Gottes und zur Verschönerung der Liturgie gesungen. Dem traditionsreichen mehrstimmigen Chor konnte vor kurzem eine Männerschola an die Seite gestellt werden.
Nicht zu vergessen: Die Marienburg ist weiterhin nicht nur Kur-, sondern auch Exerzitienhaus. Regelmäßig erteilen Priester der Bruderschaft St. Petrus hier Ignatianische und thematische Exerzitien. Ein Apostolat, das weite Kreise zieht.
Mag der Name „Pelagius“ auch allgemein mit dem Pelagianismus in Verbindung gebracht werden, mit dem Versuch also, die göttliche Gnade durch das menschliche Werk unnötig zu machen: Der St. Pelagiberg legt als Heiligtum der Schwarzen Madonna, als Stätte lebendiger liturgischer Überlieferung, erfüllten Betens und häufigen Beichtens dennoch ganz augenscheinlich Zeugnis von den weder verdienten noch überhaupt verdienbaren Liebesgaben unseres Herrn und Erlösers ab. Er ist ein Berg der Gnade.


P. Bernward Deneke


Die heilige Verena, Patronin der Pfarrhausleiterinnen


Einsiedelei St. Verena bei Solothurn

Verena ist die ewig Heutige. Zwar ist sie schon vor mehr denn 1600 Jahren gestorben, aber das biedere Alemannenvolk steht immer noch zu ihr, zu Verena der Alemannenheiligen. Einstmals erstreckte sich ihre Verehrung viel weiter, bis nach Mainz und Worms und Wien erzählte man sich von ihrer mächtigen Fürsprache, in Württemberg und Baden hat man sie zur Schutzfrau zahlreicher Pfarrkirchen und Kapellen erwählt. Früh schon führte auch gläubige Volksfrömmigkeit Pilger zum Verenengrab nach Zurzach im schweizerischen Aargau, wo benediktinisches Doppelkloster und Stiftskirche erbaut wurden. Im 10., 11. und 12. Jahrhundert beteten dort mit besonderer Vorliebe die Schwaben-Herzoge, während in den folgenden 200 Jahren Verena als bevorzugte Schutzheilige des Hauses Habsburg gegolten hat. Und nach Engelswies ziehen Wallfahrer auch schon seit 12 Jahrhunderten, nehmen im dortigen Verenaheiligtum vor der kostbaren Verena-Reliquie die fürbittende Hilfe der Heiligen in Anspruch. So wie einst geht auch heute kaum ein Wallfahrer von Engelswies oder Zurzach nach Hause, ohne vorher am nie versiegenden Verenenbrünnlein sich gelabt zu haben.
Da Verenens Erdenspuren wir nachgehen wollen, merken wir, daß das gar nicht so einfach ist. Ihr Leben schlummert für uns hinter einem Rosengerank von Legenden. Schon ziemlich waren die Ranken gewachsen, als im 9. Jahrhundert ein Schreiber daranging, ihre Gestalt wieder zu erwecken, die Geschichte vom Leben Verenas niederzuschreiben. Trotz des Rankenwerkes von Legenden fällt es nicht allzu schwer, die wesentlichen Züge und Stationen der Heiligen zu erkennen.
So seltsam es klingen mag: Verena, die Alemannenheilige, ist kein Sprößling alemannischen Blutes. Sie ist eine Zugewanderte, zugewandert nach der Schweiz während der frühesten Frühzeit des Christentums in den deutschen Landen. Ihre Heimat ist Ägypten. Zu Theben in Oberägypten war sie im angehenden 3. Jahrhundert zur Welt gekommen. Früh scheint sie ihre Eltern verloren zu haben, denn da wir erstmals von ihr hören, befindet sie sich in der Obhut eines Vewandten namens Mauritius, jenes Mauritius, der als Oberst der Thebäischen Legion rühmlichst bekannt geworden ist.
Im Gefolge dieser Legion kam Verena mit nach Europa herüber. Wieso und warum? Wer vermag darauf heute noch die richtige Antwort zu geben? Mauritius rief jedenfalls seine Soldatenpflicht und auch Viktor, von dem die Legende weiß, daß er mit Verena versprochen war. Die beiden sind es wahrscheinlich gewesen, die Verena nicht allein in der Heimat zurücklassen wollten, die glaubten, die junge Christin sei im Gefolge des Heeres am sichersten vor den "allerorts wieder anhebenden Christenverfolgungen". Bis nach Mailand war Verena im Troß des Heeres gekommen. Die Soldaten führte der Befehl weiter in die Schweiz. Der jungen Frau wollte man die Strapazen des "Alpenfeldzuges" erspraren, vertraute sie in Mailand dem Maximus an, einem Christen, der ob seines Eifers für den Glauben wohl bekannt war. Aber nach diesem griff bald die diokletianische Christenverfolgung und Verena war allein in der ihr fremden Stadt. Über den Großen St. Bernhard nahm sie ihren Weg, ging den Spuren der Legion nach. Beim heutigen St. Maurice fand sie bestätigt, was als Kunde schon zu ihr gedrungen war: über die "Thebäische Legion" war Standgericht geahlten worden, mehrmals war sie dezimiert worden, weil deren Soldaten sich geweigert hatten, Christen aufzuspüren und dem Gericht zu überliefern,weil sie sich selbst offen und frei als Christen bekannt hatten. Mauritius, ihren Verwandten, und Viktor, ihren Bräutigam, fand Verena nicht mehr. Mauritius war hier für Christus gefallen und Viktor starb bei Xanten am Niederrhein den Heldentod für Christus.
Verena half vorerst die Martyrersolaten bestatten, dann vertraute sie Gott ihr ferneres Geschick an, wanderte weiter in Richtung Bern, kam an die Aare bei Solothurn. Hier richtete sie sich eine Felsenhöhle zur Behausung ein, lebte als Einsiederlin, suchte und fand im Gebet und in der selbstgewählten Eisamkeit Trost und innere Zufriedenheit. Allzu lang sollte sie aber nicht ungestört bleiben. Erst kamen Neugierige dann waren es die mit des Erdenaseins Last Beladenen, die den Weg zu Verena fanden. Und sie half, so gut sie konnte; da mit einem guten Wort, dort wußte sie ein linderndes Mittel für eine schleichende Krankheit. Und weil ihr Geet das übrige dazutat, ging manch einer gesund und genesen aus Verenes Einsiedelei wieder heim. Daß sie bei ihrem Apostolat tätig helfender Nächstenliebe bei jeder passenden Gelegenheit auch von ihrem Gott, von Christus erzählte, auf diese Weise als Missionarin für Gottes Reich wirkte, ist selbstverständlich. Zuweilen blieben junge Mädchen auch längere Zeit bei ihr. Diese unterrichtete sie in der Kunst feiner Handarbeiten, wie ja sie selbst mit Handarbeiten sich schlecht und recht ihren Lebensunerhalt verdient hat.
Die Kunde von der seltsamen Klausnerin war auch zum Statthalter Hiertakus gedrungen. Er ließ Verena sich vorführen. Da sie beim Verhör aus ihrem christlichen Glauben kein Hehl machte, kam sie vorerst in den Kerker, um später hingerichtet zu werden. Aber es kam anders. Hiertakus wurde ernstlich krank und die Kunst seiner Ärzte wußte nicht mehr zu helfen. Da erinnerte er sich der eingekerkerten Christin, bat sie um die Hilfe ihres Gottes. Tatsächlich erflehte das Frübittgebet Verenas dem Heiden die Gesundheit. Er, der Statthalter, schenkte nun Verena die Freiheit. An eine Auflage war allerdings diese "Begnadigung" gebunden, sie durfte in ihre Felsenklause nicht mehr zurückkehren, mußte auswandern.
Verena folgte dem Lauf der Aare, kam wahrscheinlich 321 nach dem schweizersichen Koblenz. Zwei Jahre später wanderte sie bereits wieder weiter, und zwar nach dem nicht allzuweit entfernten Zurzach. Was von Koblenz sie vertrieben hat, waren nicht "die giftigen Schlangen und das viele Ungeziefer, das Menschen und Tieren schadete". Von dieser Plage hatte ja Gott auf ihr Gebet hin die Gegend befreit. Aber sie hatte erfahren, daß in Zurzach eine kleine Christengemeinde mit einem Priester lebte und es ist nur zuverständlich, daß die Christin es zur Gemeinschaft mit Christen gezogen hat.
Der Geistliche in Zurzach nahm die heimat- und obdachlose Verena zu sich ins Haus, sie sollte ihm den Haushalt besorgen, damit er "frei von zeitlichen Sorgen Gott desto andächtiger dienen könne". Gut muß sie ihre Arbeit verstanden und dadurch des Geistlichen volles Vertrauen erworben haben, denn so heißt es: "Bald hat ihr der Priester die Schlüssel des Kellers und alles,was er besaß, zur Verwaltung anvertraut". Was sie aber in der Hauswirtschaft erübrigt hatte, das gab sie an die Armen des Ortes weiter. Und zu ihrer Arbeit im Pfarrrhaus fand sie immer noch Zeit, um die "Siechen und Bresthaften" im römischen Siechenhaus zu Zurzach zu pflegen.
10 Jahre lang hat Verena auf diese Weise im Pfarrhaus zu Zurzach gewirkt. Eines Tages aber vertraute sie dem Geistlichen ihren Herzenswunsch an. Sie wollte wieder in die Einsamkeit gehen, wollte in der Stille nur Gott allein dienen. Der Geistliche hatte Verständnis, er ließ Verena eine kleine Zelle errichten. "Der Priester und viel Volk begleiteten sie dahin und die Jungfrau lebte hier noch 11 Jahre in großer Gottseligkeit." Mit Nachtwachen, Gebet, Fasten und Werken der Barmherzigkeit diente sie Gott in ihrer Abgeschiedenheit bis zu ihrem Hinscheiden 344.
Legenden umranken das Leben von Verena, wissen viel an Einzelheiten von ihr zu erzählen. Sie alle beleuchten ihr nur auf Gott bezogenes Leben, preisen sie als Mutter der Armen und Trösterin der Unglücklichen. Eine Legende verklärt auch ihren Tod. Aber es hat einen tiefen Sinn, wenn sie erzählt, die Muttergottes und die Engel haben Verena heimgeholt in den Himmel mit den Worten: "Christus, dem du dein Leben hindurch eifrig gedient hast, will dich belohnen. Mach dich daher auf und komme mit uns!"

L. Hecht

Kirchengebet:
O Gott! Der Du uns in der heiligen Jungfrau Verena ein Vorbild der Gottes- und Nächstenliebe gegeben hat, gib, daß wir ihrem schönen Beispiele nachfolgen und dadurch selig werden. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Liturg. Farbe: weiß.
Namenserklärung:
Verena, eine lateinische Namensform, bedeutet: "die Scheue, die Zurückhaltende". Mitunter wird aber Verena auch als Verkleinerungsform von Veronika angesehen und bedeutet dann: "die kleine Siegbringerin". Kurz- und Koseformen: "V(e)reni, Vrenele, Vrein, Vreneli, Vera, Rene, Reni.
Patronate und Bräuche:
Verena ist Schutzheilige der Schweiz und von Zurzach; wegen ihrer "dienenden Liebe" Standespatronin der Pfarrhausleiterinnen. Wird auch von den Müllern als Patronin verehrt, weil nach der Legende während einer Hungersnot auf ihr Gebet 40 Säcke Mehl über Nacht vor ihrer Zelle angefahren wurden. - Verenenbrünnlein! - Im Verenastift zu Zurzach fanden früher alte, verdiente Priester einen ruhigen Lebensabend.
Reliquien:
Das Grab der Heiligen befindet sich zu Zurzach in der Schweiz. Reliquien auch im Wiener Stephansdom.
Darstellung:
Verena wird dagestellt entweder in langem, ungegürtetem, weitärmeligem Kleid und Kopftuch oder als Matrone in langem, engärmeligem, gegürtetem Kleid und Kopftuch; vereinzelt auch als Jungfrau in Kleid und Mantel gelegentlich sogar als Nonne, gleichsam als Gründerin des späteren Klosters Zurzach. Beigegeben sind ihr: Krug und Brot, Kamm, Fisch und vereinzelt auch zwei Schlüssel.

Mit kirchlicher Druckerlaubnis - München, G.V. 1952/10537 - Buchwieser, Generalvikar. - Unsere Namenspatrone in Wort und Bild - Herausgeber: Neuland-Verlag Joseph Bösl, München-Pasing