Die heilige Adelheid wurde im Jahre 930 als einzige Tochter König Rudolfs II. von Burgund und der sagenberühmten Königin Bertha geboren, und am 12. Dezember 938 als kaum achtjähriges Kind mit Prinz Lothar von Niederburgund verlobt, als ihre Mutter zu gleicher Zeit auf dem Schloß Colombier Lothars Vaters, König Hugo von Italien, in zweiter Ehe heiratete. Die feierliche Vermählung Adelheids mit Lothar erfolgte anno 947, nach dem Tode König Hugos, in Pavia. Doch schon drei Jahre danach, am 22. November 950, starb auch ihr junger Gemahl, und sie selbst geriet in die Gefangenschaft Berengars II. von Ivrea, der sich des Reiches Lothars bemächtigt hatte.
Nach ihrer Befreiung durch den gewaltigen Beherrscher des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der auf seinem ersten Zuge nach Italien um ihre Hand werben ließ, wurde sie an Weihnachten 951 die Gattin Ottos I., genannt der Große, aus dem Hause Sachsen, mit dem zusammen Adelheid am 2. Februar 962 durch Papst Johannes XII. in Rom zur Kaiserin gekrönt worden ist.
Als Deutsche Kaiserin war St. Adelheid eng befreundet mit Abt Majolus von Cluny, und darauf auch mit dessen Nachfolger Abt Odilo von Cluny. Diesem Umstand ist es zuzuschreiben, daß sie zusammen mit ihrer Mutter Königin Bertha schon ungefähr ums Jahr 961 das Kloster Peterlingen (oder auf Französisch Payerne) im Waadtland stiftete.
Nach dem Tode ihres zweiten Gatten, am 7. Mai 973, zog sich St. Adelheid in ihre burgundische Heimat zurück, da ihr Sohn Otto II. den Intrigen nachgab, welche dessen Gattin Theophane von Byzanz gegen sie einleitete. Erst kurz vor seinem frühen Hinschied am 7. Dezember 983 kam eine Versöhnung zustande. Nun gewann Adelheid neuerdings entscheidenden Einfluß im Reich. Besonders energisch setzte sie sich für ihren erst dreijährigen Enkel ein, als Herzog Heinrich der Zänker von Bayern die Vormundschaft über Otto III. und sogar die Krone an sich reißen wollte. Zusammen mit Erzbischof Willegis von Mainz führte Adelheid (nach Theophanes Tod anno 991) die Regierung, bis Otto III. anno 995 die Macht selbst übernehmen konnte. In den letzten Jahren ihres langen Lebens unternahm St. Adelheid eine letzte Reise in ihre Heimat, um in St. Maurice und besonders in Payerne auf dem Grabe ihrer Mutter, Königin Berthas, zu beten. Bei dieser Gelegenheit wirkte sie auch an der Umgestaltung der Propstei St. Viktor in Genf mit und erreichte von Kaiser Otto III., daß er dem von ihr errichteten Kloster Selz im Elsaß, wo sie ihre alten Tage verbrachte, die Herrschaften Kirchberg bei Burgdorf, Wimmis und Uetendorf schenkte. Kurz darauf starb sie anno 999, den 16. Dezember.
Die Diözese Straßburg feiert ihr Fest jeweils am 12., die Diözesen Besançon, Saint-Claude, Basel und Lausanne dagegen am 17. Dezember.
Ihre sterblichen Reste ruhen in der Abteikirche zu Selz bei Straßburg und wurden vom Tage ihres Todes an vom frommen Volk verehrt.
Das schönste Denkmal aber hat ihr Abt Odilo von Cluny mit seiner Beschreibung ihres reichbewegten, heiligmäßigen Lebens gesetzt.
Unter den Patronen des Klosters Einsiedeln stellt der schöne Kupferstich in Murers Schweizer-Heiligenlegende die heilige Kaiserin Adelheid an erster Stelle, neben der seligen Herzogin Reginlind. Tatsächlich hat die heilige Adelheid bei ihrem Gatten Kaiser Otto I. wertvolle Gunstbezeugungen für das Kloster Einsiedeln ausgewirkt.
Walther ab Hohlenstein, Eich bei Sempach, Weihnachten 1939
(Im Gedenken an und im Gebet für meine Schwester Heidi (Adelheid) und meinen Bruder Heinz (Heinrich) und meinen Vater Otto)
Mittwoch, Februar 08, 2006
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