Montag, März 13, 2006

Gebet zum hl. Joseph aus der Encyklika erlassen am 17. August 1889 von Papst Leo XIII.

Vorwort: - Ein wahres Licht vom Himmel thront als Nachfolger Petri auf dem päpstlichen Stuhle. Die Geschichte wird einst Leo XIII. den größten Päpsten aller Zeiten beizählen. Es ist eigen, wie einerseits der Unglaube mächtig und stolz sein Haupt erhebt, hat anderseits die Vorsehung einen thatgewaltigen Papst hervorgerufen, der mit gotterleuchtem Blick das Schifflein Petri lenkt. Während auf der einen Seite die Fahne des höllischen Widersachers mächtig entrollt wird, hebt auf der andern Seite Papst Leo siegesbewußt das Banner des Kreuzes hoch über den Gewirren der Welt. Der Unglaube feiert das Centenarium der Revolution; die Loge errichtet einem glaubens- und sittenlosen Giordano Bruno ein Denkmal; da erwacht auch mächtig das katholische Bewußtsein und in gewaltigem Zuge eilt das katholische Volk zu den Füßen des Statthalters Christi. Höre, christliche Welt, wie dein Vater dich auffordert zu beten für das Heil der Kirche, für das Wohl der Völker! Zu Gott dem Ewigen, zu den Heiligen des Himmels nimmt er seine Zuflucht. Bete, christliches Volk! Der Kampf braust mächtig durch die Welt: noch größer aber ist unser Vertrauen auf Gott. Stark sind die Mächte der Finsterniß, noch gewaltiger die Heiligen des Himmels. Nächst Gott vertrauen wir auf Mariens Schutz und Josephs Fürbitte. Hört, wie der hl. Vater uns beten lehrt zum Schutzpatrone der hl. Kirche. Christliches Volk, laß sie tausendfach wiederhallen zum Throne Gottes die Bitten Leo des XIII. In diesem Zeichen, im Kreuz, im Gebete, werden wir siegen!
In seinem herrlichen Rundschreiben v. 17. August 1889 hat Papst Leo nachfolgendes Gebet dem christlichen Volke angelegentlichst anempfohlen und verleiht allen jenen, welche es fromm beten, einen Ablaß von 7 Jahren und 7 Quardragenen.

Gebet zum hl. Joseph

Zu Dir, o hl. Joseph, fliehen wir in unserer Noth. Nachdem wir Deine heiligste Braut um Hülfe angefleht haben, bitten wir auch voll Vertrauen um Deinen Schutz. Um der Liebe willen, welche Dich mit der unbefleckten Jungfrau und Gottesgebärerin verband, und um der väterlichen Liebe willen, mit der Du das Jesuskind umarmt hast, bitten wir Dich flehentlich, Du wollest das Erbe, welches Jesus Christus mit seinem Blute erkauft hat, gnädig ansehen und unserer Noth mit Deiner Macht zu Hülfe kommen.
O fürsorglicher Beschützer der hl. Familie, wache über die auserwählte Nachkommenschaft Jesu Christi, halte fern von uns, o geliebter Vater, jede Ansteckung des Irrthums und der Verderbniß. Stehe uns vom Himmel aus gnädig bei, o unser starker Beschützer im Kampfe mit den Mächten der Finsterniß, und wie Du ehedem das Jesukind aus der höchsten Lebensgefahr errettet hast, so vertheidige jetzt die hl. Kirche Gottes gegen alle Nachstellungen der Feinde und nimm uns Alle unter Deinen beständigen Schutz, damit wir nach Deinem Beispiele und mit Deiner Hülfe heilig leben, selig sterben und im Himmel die ewige Seligkeit erlangen mögen. Amen.

Druck u. Verlag v. Gebr. Gisler in Altdorf, Schweiz. Erbstück Immaculata-Zentrum von U. V. Biart, Sacerdot.
Das Bild (Druck B. Kühlen, M. Gladbach) trägt folgende Inschrift auf der Rückseite:
Rom 1846 - Chur 1896 - Ewiger Vater! ich opfere Dir auf das kostbare Blut Jesu zur Vergebung der Sünden. + Erinnerung an mein fünfzigjähriges Priesterjubiläum gefeiert am 6. Juni (Tag der Priesterweihe) in der Seminarkirche St. Luzi und am 7. Juni (Tag der Primiz) in der Domkirche in Chur 1896. Dr. Thom. Ant. Liberat Huonder, Regens und Domdecan. - O Jesus, sei mir nicht Richter, sondern Erlöser.

Keine Kommentare: