Sie war die Tochter des Adam Probst vom Weiler Reckenkien in der Gemeinde Mümliswil, Kanton Solothurn. Sie wurde geboren am 1. Oktober 1764. Nach fromm verlebter Jugendzeit diente sie als Magd auf dem Berggut Hinter-Beibelberg, jetzt in der Pfarrei Ramiswil. Der älteste Sohn der Familie Brunner erkannte in Anna Maria Probst eine religiöse Lebensgefährtin, mit der er nach vielem Gebet und reifer Überlegung im Jahre 1793 den hl. Ehebund schloß. Gott schenkte ihnen 6 Kinder, von denen 3 sich dem geistlichen Stande widmeten. Der älteste Sohn, P. Frz. Salesius Brunner, wirkte lange Zeit als Missionar in Amerika und starb in Rufe der Heiligkeit am 29. Dezember 1859 in Schellenberg, Fürstentum Liechtenstein, Bistum Chur (heute Erzbistum Vaduz!), wo er im Jahre 1858 sein letztes Kloster der Schwestern vom kostbaren Blute gründete. Er ruht in der dortigen Pfarrkirche am Fuße des Altares. Im Jahre 1812 war Anna Maria Brunner Witwe geworden. Ihre größte Sorge war es nun, ihre Kinder gut zu erziehen. Sie hielt sie zum andächtigen und fleißigen Gebet an, sowie zur gewissenhaften Heiligung des Sonntags. Sie überwachte streng die Kinder. Mit dem Beispiel tiefer Gottinnigkeit ging sie voran. Täglich machte sie den stundenweiten Weg zur Kirche und betete dabei den Rosenkranz. Sie schätze das hl. Meßopfer und das Priestertum. Mit der Liebe zu Gott verband sie die Liebe zu den Menschen. Als Freundin der Armen bekannt, kamen oft 20 Arme täglich auf den entlegenen Hof. Um sich auf einen guten Tod vorzubereiten, begab sie sich im Jahre 1832 nach Löwenberg bei Schleuis (Graubünden) zu ihrem Sohn P. Frz. Salesius. Im Dezember 1832 reiste sie nach Rom und wurde daselbst Mitglied der Bruderschaft vom kostbaren Blut. Nach Löwenberg zurückgekehrt, begann sie mit zwei Töchtern ein klösterliches Leben. Sie hielten zusammen die ewige Anbetung und verehrten besonders das erlösende Blut des göttlichen Heilandes. 1834 und 1835 vermehrte sich die Zahl der Schwestern und das bischöfliche Ordinariat zu Chur bestätigte die Ordensregel. - Am 16. Januar 1836 starb die Gründerin Anna Maria Brunner und wurde am 18. Januar in der Pfarrkirche zu Sagens (Graubünden) begraben.
Seit dem Jahre 1844 breitete sich die Schwestern-Kongragation vom kostbaren Blute in Amerika und in Schellenberg (Liechtenstein), wohin sie sich verpflanzt hatte, stetig aus.
Im Jahre 1933 wurden die sterblichen Überreste dem Grabe enthoben, um sie nach Amerika zu bringen. Bei der Öffnung des Grabes fand man die beiden Hände der großen Beterin und Wohltatenspenderin noch völlig unversehrt. Möge der göttliche Heiland dieser vorbildlichen Mutter und Ordensstifterin bald die Ehre der Altäre schenken. Dafür laßt uns beten.
Gebet um die Seligsprechung
Allmächtiger Vater im Himmel, der Du Deine Dienerin Anna Maria mit großer Liebe zu Dir und den Menschen ausgezeichnet hast, lasse sie immer mehr als unser Vorbild leuchten und schenke ihr, so bitten wir Dich gemütig, die Ehre der Altäre, der Du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Nihil Obstat: J. Desfossez, sacel. - Imprimatur: Friburgi Helv., 26. Aprilis 1935. L. Waeber, vic. gen.
Mittwoch, März 29, 2006
Anna Maria Brunner, Stifterin der Kongregation der Schwestern vom Kostbaren Blut
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