Seit 1838 birgt die Kirche des Benediktinerinnenklosters in Müstair das marianische Gnadenbild aus Sta. Maria. Es stellt Maria Himmelfahrt dar. Maria in jugendlicher Gestalt im roten wallenden Kleid, blauen Mantel, mit aufgelösten Haaren, steht betend auf dem Halbmond. Zwei Engel halten mit der einen Hand den Halbmond und berühren mit der anderen den unteren Saum des Kleides der Gottesmutter. Die mittleren Engel stützen die Gottesmutter in recht kindlicher Weise. Die oberen Engel halten die Krone über das Haupt Mariens. Unter dem Halbmond befinden sich drei Engelköpfe. Das Bild stammt aus dem Jahre 1621.
Nach der Legende soll die Gemahlin Karls des Großen am Orte, der dann Sta. Maria genannt wurde, bei der Rückkehr von der Kaiserkrönung in Rom zum Dank für die Errettung aus Lawinennot eine Votivkirche errichtet haben. In der Nähe wurde ein Hospiz für Pilger und Wanderer gebaut. 1528 wurde das Münstertal von der Reformation erfaßt, nur Müstair selber blieb katholisch. Die Katholiken konnten die Simultankirche mit dem Gnadenbild in Sta. Maria mitbenützen. Nach dem Tod der letzten katholischen Frau in Sta. Maria gingen die vollen Besitzrechte an die Reformierten über. Nun, am 24. Februar 1838, wurde das Gnadenbild feierlich nach Müstair übertragen.
Die Verehrung des Gnadenbildes nahm auch sofort einen neuen Aufschwung durch die auffallende Heilung der 23jährigen schwerkranken Nonne Katharina Willi. Sie erkrankte am 4. Juni 1838 an epileptischen Anfällen und heftigen rheumatischen Schmerzen. Von seiten der Ärzte erlangte sie keine Hilfe, so daß man im November 1838 ihren Tod stündlich erwartete. Am 16. November begann die Kranke eine Novene zu Ehren der lieben Gottesmutter, der sich auch die andern Nonnen anschlossen. Am folgenden Tage, während am Gnadenaltar die heilige Messe gelesen wurde, verlangte die Kranke ihre Kleider und eilte ans Fenster des Krankenzimmers, welches in der Kirchenwand eingelassen ist und einen Blick in die Gnadenkapelle gewährt. Am Fenster angekommen, rief sie: "O chara mamma da Dieu" (O liebe Gottesmutter) und war vollständig gesund und erlebte dann noch das 50jährige Übertragungsjubiläum.
Die vielen Votivgegenstände an der Rückwand der Kapelle zeigen, wie oft die liebende Hand der Gottesmutter eingegriffen in die Not und Bedrängnis ihrer Kinder, um zu helfen und zu lindern.
GEBET: O Maria, schön wie der Mond, strahlend wie die Sonne, in deren Antlitz die Seligen schauen und die Engel sich widerspiegeln, mache, daß wir, deine Kinder, dir ähnlich werden. Laß unsere Seelen einen Strahl deiner Schönheit aufnehmen, der mit den Jahren nicht untergeht, sondern neu aufleuchtet in der Erwigkeit. Amen.
Donnerstag, März 23, 2006
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