Seine Größe zeigte sich im geistigen Umbruch und Wirrwarr nach der französischen Revolution, der 1798 zum Untergang der alten Eidgenossenschaft führte. Niklaus Wolf engagierte sich zuerst auf der politischen Ebene. Nach der Abdankung der aristokratischen Regierung in Luzern wurde er im Februar 1798 bei der ersten demokratischen Wahl mit der höchsten Stimmenzahl als Volksvertreter gewählt. Dann löschten die französischen Truppen diesen demokratischen Anfang wieder aus und zwangen dem Schweizervolk die gottlose und antikirchliche "Helvetische Verfassung" auf, gegen die sich vor allem die Nidwaldner und Schwyzer wehrten. Wolf trat verschiedentlich für die Rechte des Volkes und der Kiche ein. 1802 war er mit den bewaffneten Männern nach Luzern gezogen, die den dortigen helvetischen Statthalter zum Abdanken zwangen. Als Napoleon 1803 der Schweiz die demokratische und föderalistische "Mediations-Verfassung" gab, wurde Wolf in den ersten "Großen Rat" des Kantons Luzern gewählt. Weil er sich gegenüber dem antireligiösen Zeitgeist, der in diesem Rat herrschte, machtlos fühlte, trat er 1805 wieder aus. 1809 bis 1811 war Wolf Gemeindevorsteher in Neuerkirch und 1810 wählte ihn die Gemeinde Sempach dazu noch zum Kirchenrat.
Mit seinem tiefen Glauben durchschaute Niklaus Wolf den Zeitgeist. Er merkte bald, daß dieser nicht mit den Mitteln der Politik überwunden werden konnte. Dazu schenkte ihm Gott das Charisma der Krankenheilung, das ihn von 1805 an zum Helfer und Vater des notleidenden Volkes machte. Die vielen auffälligen Heilungen, die auf sein Gebet im Namen Jesu hin erfolgten, und seine Tätigkeit als Laienapostel weckten feindliche Kräfte. Er wurde von der Polizei bespitzelt. Probst Göldin, der apostolische Administrator dieses Gebietes, prüfte sein Charisma. Diese Prüfung führte 1816 zu einem schriftlichen Auftrag an Vater Wolf, Kranke zu heilen und das Volk zu belehren. 1819 kam der 63jährige Wolf in Kontakt mit dem 19jährigen Josef Leu von Ebersol. Aus dieser Begegnung wurde eine tiefe Freundschaft. In Josef Leufand er einen Mitstreiter und Nachfolger. In den Jahren bis zu seinem Tod am 18. September 1832 entstanden um Vater Wolf zahlreiche Gebetsgruppen, die ... viel zur religiösen Erneuerung des Volkes beitrugen.
Aus: "Novene mit dem Diener Gottes Niklaus Wolf von Rippertschwand", 1. Mai 1756 - 18. September 1832 - Zusammengestellt durch Max Syfrig, Pfarrer. Herausgegeben vom Katholischen Pfarramt, Luzernstrasse 1, CH-6206 Neuenkirch LU. Gebetserhörungen und Gebetsanliegen möge man an diese Adresse schriftlich melden.
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